Gezerre um Westring

Bund lässt Land bei Verkehrsprojekten hängen

Oberösterreich
08.11.2010 09:46
Für den Westring wird bei Verhandlungen mit der Infrastrukturministerin am Mittwoch "ein Weg gesucht", wie sich Landesvize Franz Hiesl ausdrückt, doch von einer Gesamtlösung für seine Verkehrsprobleme ist Oberösterreich noch weit entfernt: Bei weiteren wichtigen Projekten lässt der Bund das Land hängen.

Es sind nicht nur Landesinteressen, die von Wien links liegen gelassen werden: In Oberösterreich kreuzen sich europaweite Ost-West- und Nord-Süd-Routen, deren Ausbau nur Stückwerk ist – selbst auf dem Wasserweg, der mit dem Ennshafen eine leistungsstarke Drehscheibe hat. "Deren Funktionieren hängt aber von den Zuliefermöglichkeiten auf Straße und Schiene ab", sagt Aufsichtsratschef Gottfried Kneifel: "Sie reichen nur in der Ost-West-Achse aus."

Auf der Nord-Süd-Route von Stockholm über Prag zum Adriahafen Koper ist die S10 erst im Bau, auf der A9 werden die einröhrigen Tunnel ergänzt. Ausständig ist der Mittelteil, für den nicht nur der Westring unerlässlich ist. Nötig wären auch der Anschluss an die S10 und die Linzer Ostumfahrung mit Anbindung an die A1. Die drei Projekte bilden ein "Gesamtpaket", vom Nordteil des Westrings und der Ostumfahrung ist aber in Wien keine Rede.

Bahn statt Westring
Auf der Schiene ist es genauso arg: Summerauer und Pyhrnbahn sind das Nadelöhr der TEN-Strecke zwischen Nord- und Südeuropa, wobei es am schlimmsten bei Spital am Pyhrn ist: Dort liegen elf Kilometer eingleisige Strecke aus der Zeit der Monarchie, Züge von Linz brauchen auch dadurch (und wegen des Umsteigens) mehr als drei Stunden nach Graz. Die Wirtschaft will alle Varianten ausbauen, die Grünen nur die Bahn: Sie fordern die Sanierung von Linz - Graz und dafür den Verzicht auf den Westring.

Kronen Zeitung

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