Mit einem Ausdruck des Fahrplanes von der Internet-Seite der ÖBB in der Hand wollte der 14-Jährige am Linzer Hauptbahnhof ein Zug-Ticket um 7,90 Euro zum 82 Kilometer entfernten Bahnhof Frankenmarkt lösen – Abfahrt 16.01 Uhr, Ankunft 17.33 Uhr. "Doch die Verkäuferin am Schalter sagte ihm, dass dieser Zug nicht fährt, dass sie ihm einen anderen suche – und schickte ihn um 51,20 Euro mit dem ICE um 16.16 Uhr nach Frankfurt", berichtet die Mutter.
Das wusste sie aber noch nicht, als ihr Ex-Gatte anrief, weil der Bub nicht angekommen war. Dabei hatte der Vater mit dem Buben noch telefoniert, ihm gesagt, dass er am Bahnhof auf ihn wartet – da passierte der Schüler gerade Wels.
"Ihr Sohn ist bei uns"
"Weil er auf seinem Wertkarten-Handy nicht erreichbar war, haben wir die Bahnhöfe zwischen Linz und Salzburg abgesucht. Die Polizei hat unseren Sohn dann auf allen Bahnhöfen Österreichs, die Lautsprecheranlagen haben, ausrufen lassen – keine Spur", so die Mutter.
Um 0.30 Uhr rief dann die Bahnhofspolizei vom 550 Kilometer entfernten Frankfurt am Main an: "Ihr Sohn ist bei uns!" Der 14-Jährige wurde in der Früh in den Zug nach Passau gesetzt und dort von seinen Eltern abgeholt. Bei den ÖBB in Linz ist man sich allerdings keiner Schuld bewusst: "Die Verkäuferin hat ihm eh gesagt, wohin die Fahrt geht", erzählt die Mutter.
von Johann Haginger (OÖ Krone) und ooe.krone.at
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