Drei Jahre lang sollen die beiden Angeklagten alte Menschen "heimgesucht" – und satte Gewinne von 2.000 Prozent erzielt haben. Im Haus ihrer Kunden zog die Frau ein Gerät hervor, um Messungen durchzuführen. Das stets gleiche Ergebnis: Hohe Strahlenbelastung.
Teure Hilfe
Schützen konnten sich die Kunden vor der "niederfrequenten Erdstrahlung" mit Schutzmatten um 700 Euro, deren Einkaufspreis aber bei nur 98 Euro lag. Auch Bettzeug im Wert von 29 Euro wurde den Kunden angedreht – der Verkaufspreis lag bei 900 Euro.
Besonders dreist: Einem an Alzheimer leidenden Pensionisten wollte das Paar Waren um 700 Euro verkaufen. Auf der Bank hatte der Rentner den Betrag bereits wieder vergessen – und übergab dem Pärchen gleich 8.500 Euro.
Wucher oder Geschäftstüchtigkeit?
Mehr als 30 Geschädigte sind mittlerweile bekannt. Während der Staatsanwalt den zwei "Strahlungsexperten" Wucher vorwirft, sieht der Verteidiger in den hohen Preisen lediglich eine "moralische Debatte"“ ohne rechtliche Relevanz. Der Prozess wird aufgrund der großen Zahl an Zeugen wohl noch länger dauern. Privat strahlen die beiden Angeklagten schon länger nicht mehr: Die Ehe wurde mittlerweile geschieden.
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