Mitleidsmasche

Bettler aus dem Osten verwunden sich selbst

Oberösterreich
01.10.2009 09:31
Sie fügen sich selbst Wunden zu, um Mitleid zu erregen und mehr Spenden zu bekommen: Das Bettlerunwesen in der Landeshauptstadt schockiert Bürger, die zu angewiderten Augenzeugen des grausigen Treibens werden. Die Behörden sind gegen die meist aus Rumänien kommenden Banden relativ machtlos, können nur im Extremfall Bettler wegen nicht bezahlter Strafen in Haft nehmen.

„Ich war jetzt drei Mal hintereinander bei den Barmherzigen Schwestern in Linz zur Behandlung. Jedesmal sind auf dem Platz gegenüber Bettler gesessen, die sich selber die Beine auf geschnitten und aufgekratzt haben. Mir ist fast schlecht geworden“, berichtet Maria St. (53) aus Leonding. Bettina Kreuzhuber, Juristin der Linzer Polizei, bestätigt: „Die Bettler spielen oft Gebrechen vor, die sie gar nicht haben. Ein Klassiker sind  Bettler auf Krücken, die ums Eck biegen und dann normal weitergehen.“

Martina Steininger vom Linzer Bezirksverwaltungsamt erklärt: „Laut dem oö. Sammlergesetz müssten die Bettler eine Bewilligung haben, die sie natürlich nicht besitzen – und auch nicht bekommen würden.“ Der Magistrat stellt Strafverfügungen aus, welche die Bettler nicht bezahlen. Wiederholungstäter müssen eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen. So wie beispielsweise eine Bettlerin, die heuer vier Wochen in Haft saß.

von Christoph Gantner, „OÖ-Krone“

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