Im Ferienlager

Arzt betatschte Bub – ein Jahr bedingte Haft und Geldstrafe

Österreich
25.02.2013 15:04
Ein im Salzkammergut lebender Wiener Arzt, der im August 2009 einen Achtjährigen unsittlich berührt haben soll, ist am Montag in Oberösterreich zu einer unbedingten Geldstrafe von 10.800 Euro und einem Jahr Freiheitsstrafe bedingt auf drei Jahre verurteilt worden. Der Spruch des Schöffensenates ist nicht rechtskräftig, der Angeklagte erbat Bedenkzeit.

Der Mediziner wurde zudem mit einem fünfjährigen Tätigkeitsverbot in Vereinen oder Einrichtungen belegt, die mit der Erziehung oder Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Die Öffentlichkeit war von dem Prozess ausgeschlossen.

Der Mediziner musste sich wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sowie Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses und der pornografischen Darstellung Minderjähriger verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, im August 2009 bei einem von ihm veranstalteten Ferienlager in Italien einem Achtjährigen in die Pyjamahose gegriffen zu haben. Sein Verteidiger sprach von einer flüchtigen Berührung und davon, dass sein Mandant die Hand gleich zurückgezogen habe.

"Der Bub wollte einfach kuscheln"
Die Anwältin des Buben, die ihn als Privatbeteiligten vertritt, gab an, der damals Achtjährige habe dem Arzt zweimal mitgeteilt, dass er die Berührungen nicht will - das Opfer wurde bereits kontradiktorisch einvernommen. Der Mann soll den Kindern darüber hinaus Gruselgeschichten erzählt haben, damit sie dann in seinem Bett Schutz suchen. So sei auch der Übergriff auf den Achtjährigen passiert. "Nein, der Bub wollte einfach kuscheln", hielt der Verteidiger entgegen.

Der Mediziner gab vor Gericht zu, in Italien von mehreren Knaben pornografische Fotos gemacht zu haben. Er soll die Kinder in eindeutige Posen dirigiert und dann fotografiert haben. Dafür seien die Buben mit fünf Euro belohnt worden. Bei einer Hausdurchsuchung wurden etwa 2.000 Bilder gefunden, die der Beschuldigte von 2004 bis 2011 abgespeichert und besessen haben soll, 80 davon mit pornografischem Inhalt. Er habe eine bestimmte pädophile Neigung, räumte sein Anwalt vor Gericht ein.

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