Wegen 20 Euro

Amokläufer auch wegen Raubes vor Gericht

Oberösterreich
06.10.2010 09:25
Drogensucht und Hass auf sein verpfuschtes Leben – die kranke Persönlichkeit des mutmaßlichen Amok-Zündlers (23) von Schärding hat sich deutlich bei einem versuchten Raubüberfall am 17. Juni gezeigt, den der Verdächtige laut Polizei begangen haben soll. Er soll einen Mann, der sich gerade am Bankomaten bediente, mit einem Messer überfallen haben.

Am kommenden Montag muss sich der 23-Jährige im Rieder Landesgericht wegen dieses versuchten Raubes verantworten. Er soll am 17. Juni um 19.30 Uhr in seiner Heimatstadt Schärding einen jungen Mann, der sich am Bankomaten 20 Euro holte, massiv bedroht haben: "Gib mir Geld, sonst gehe ich nach Hause, hole mein Messer und schlitz' dich auf." Der Bedrohte weigerte sich, lief weg und sperrte sich in seinem Auto ein.

Der arbeitslose Verdächtige sitzt in U-Haft, nachdem er am Sonntag seine Wohnung in einem Mehrparteienhaus in Schärding angezündet und auf der Flucht zwei Kinder als Geiseln genommen hatte.

Nachbarn geschockt
"Es gab viele Beschwerden über diesen oft aggressiven Mann. Aber die Polizei sagte, sie könne nichts tun, so lange er nicht etwas anstellt. Und jetzt sind viele von uns obdachlos", macht Bewohner Rudolf D. seinem Ärger Luft. Er war mit seiner Ehefrau Manuela und Tochter Maria (7) lange im brennenden Haus eingesperrt: "Wir waren in Panik, konnten nicht vor und nicht zurück und stehen immer noch unter Schock."

Tür an Tür mit dem mutmaßlichen Amokläufer wohnte der Türke Ferhat C.: "Er hat regelmäßig durchgedreht, und wenn seine Mutter da war, hat er sie wüst beschimpft. Erst seit drei Monaten hat er hier gewohnt." C. musste mit seinen beiden Kindern ins Spital zur Kontrolle, die Ägypter, die auch auf der Etage wohnen, sind noch dort.

Von Katze geweckt
Alle, deren Zuhause abgebrannt ist, werden in Ersatzwohnungen untergebracht. Adelheid F. kann hingegen bleiben: "Bei mir ist es nicht so schlimm. Aber ich bin froh, dass mich meine Katze geweckt hat, sonst hätte ich das Feuer wohl zu spät bemerkt."

von Jasmin Gaderer, Christoph Gantner ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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