Üppiges Körberlgeld

Ärger in Braunau: 200 Geblitzte doppelt bestraft!

Oberösterreich
18.01.2017 06:00

"Es irrt der Mensch, solang er strebt!" Frei nach Goethe sind davon auch Behörden nicht ausgenommen: In Braunau wurden 200 Temposünder wegen eines Delikts in einer radarüberwachten Tempo-30-Zone zweimal zur Kasse gebeten, was die Betroffenen doppelt ärgerte. Apropos "Radarsünder": Neben Linz, Wels, Steyr verdienen damit viele Kommunen ein lukratives "Körberlgeld".

"Jetzt schlägt's 13 - nicht auch noch doppelt", ärgerte sich der Braunauer Transport-Unternehmer Johann Permanschlager, nachdem ihn die Bezirkshauptmannschaft Braunau wegen eines Geschwindigkeitsdelikts am 23. November 2016 in einer Tempo-30-Zone doppelt zur Kasse bat. Wie 200 andere "Temposünder" auch. "Ein bedauerlicher Fehler, die Stadtpolizei hat der BH Braunau den Datensatz der Radarmessungen irrtümlich zweimal übermittelt - wir als BH sind ja nur Inkassant für die Gemeinde", erklärt Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Georg Wojak auf Anfrage der "Krone".

Traun kassierte im Vorjahr 680.000 Euro
Wojak entschuldigte sich beim erzürnten Braunauer. "Wer zweimal zahlte, bekommt natürlich eine Strafe zurück", beruhigt Verkehrsreferentin Eva Gaisbauer. Die Stadt Braunau lukrierte  übrigens 2016 aus Radarstrafen 350.000 €. Ein üppiges "Körberlgeld" in Millionenhöhe verdienen damit Linz, Wels und Steyr, aber auch andere Gemeinden bitten kräftig zu Kasse.
Die Stadt Traun kassierte im Vorjahr wegen ihrer großen Baustelle am Stadtplatz "nur" 680.000 € - 2014 waren es  1,5 Millionen Euro. Ried streifte 900.00 € ein! Bad Ischl budgetierte für 2017 eine Million Euro, die Stadt Gmunden 680.000 €!

Max Stöger, Kronen Zeitung

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