Das Vorgehen der Bande war offenbar immer dasselbe: Der 41-jährige mutmaßliche Haupttäter führte mit einem Mietauto, einem weißen Skoda Fabia Kombi, Erkundungsfahrten in Österreich durch. Seine beiden Komplizen, die im Gegensatz zum 41-Jährigen nicht bei allen Coups mitgemacht haben dürften, halfen dann beim Stehlen der Fahrzeuge und brachten sie nach Polen. Die Polizei geht noch von weiteren Helfern aus, die Überstellungsfahrten durchführten.
Mazdas nach Polen gebracht und zerlegt
Die Mitglieder der Bande stahlen die Pkws jedenfalls meist in den frühen Morgenstunden direkt von der Straße weg oder von Privatparkplätzen vor Wohnhausanlagen. Die entwendeten Autos wurden anschließend in einen "Bunker" nach Polen gebracht, wo sie in ihre Einzelteile zerlegt und weiterverkauft wurden.
Einen wichtigen Tipp zur Ausforschung der Verdächtigen hatte ein Diebstahlopfer gegeben: Der Mann hatte einen Verdächtigen vor der Tat dabei beobachtet, wie dieser sein Auto nachmittags fotografiert hatte. In der Nacht darauf wurde der Pkw dann gestohlen. Dieser Zeuge erkannte den weißen Skoda später wieder.
Zugriff in Bunker im polnischen Grebiszew
Polizisten in Polen hatten die Männer zudem seit Längerem observiert. Am 15. August stellten sie dann in Grebiszew drei Mazda 3, die kurz davor in Österreich entwendet worden waren, sicher. Die Verdächtigen wurden am selben Tag festgenommen, als sie gerade mit zwei gestohlenen Fahrzeugen in den "Bunker" – eine Lagerhalle – einfuhren, so Helmut Greiner, Sprecher des Bundeskriminalamtes.
In dem Versteck entdeckten die Polizisten schließlich fünf weitere – teilweise zerlegte – Fahrzeuge. Darunter auch einen Mazda 6, der in Österreich gestohlen worden war. Weitere Fahrzeugteile konnten laut Polizei noch nicht zugeordnet werden.
26 der 28 Mazdas wurden in Wien gestohlen: zwei im Bezirk Leopoldstadt, fünf in der Brigittenau, sechs in Floridsdorf und 13 in der Donaustadt. Zwei Fahrzeuge wurden in Linz entwendet. Der Sachschaden beträgt mehr als 500.000 Euro.
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