"Krone": Sie mussten 19 Stunden auf einem nur einen Meter mal einen halben Meter "großen" Felsvorsprung ausharren. Daneben ging's dreißig Meter in die Tiefe. Wie kamen Sie denn überhaupt dorthin?
Patrick W.: Ich wollte das Tote Gebirge überqueren. Vom Grundlsee bin ich in fünf Stunden zum Appelthaus aufgestiegen. Der Schnee war kniehoch. Das Appelthaus hatte schon zu. Daraufhin bin ich Richtung Offensee abgebogen. Aber der Schnee wurde dann hüfthoch. Ich bin vier Stunden gewandert, erst dann hab' ich zum Offensee hinunter gesehen. Ehrlich gesagt hab' ich unterschätzt, dass in den Bergen schon so viel Schnee liegt.
"Krone": Beim Abstieg sind Sie in einer Schlucht abgestürzt und haben sich dabei auch noch die Schulter ausgekegelt.
Patrick W.: Ja, und dann bin ich 19 Stunden auf dem Vorsprung gelegen und hab' auf Hilfe gewartet. Mein Handy hab' ich ausgerechnet diesmal im Auto vergessen gehabt. Aber ich hab' mir gedacht, meine Freundin spürt sicher, dass es mir schlecht geht und schlägt Alarm. Als um zehn Uhr abends ständig Hubschrauber geflogen sind, hab' ich gewusst, dass die Suchaktion angelaufen ist.
"Krone": Hatten Sie keine Angst vor der Nacht im Freien?
Patrick W.: Schon, aber es war gar nicht so kalt, wie ich geglaubt habe. Ich hab' geschaut, dass ich nicht einschlafe und mich bewege. Aber ich bin dann doch zwischendurch für 20 oder 30 Minuten eingenickt.
"Krone": Welche Ausrüstung hatten Sie für die Tour dabei?
Patrick W.: Laufhose, Skihose, Leiberl, Pulli, Skijacke, Kapuze und Haube, zwei Paar Handschuhe, zwei Paar Schuhe und Socken, fünf Mohnweckerln, drei Ovomaltineriegel und Tee.
"Krone": Sie sind auch Rallyesportler. Haben Sie schon öfter so etwas Gefährliches erlebt?
Patrick W.: Eigentlich nicht. Ich gehe oft in die Berge, aber riskiere normalerweise nichts.
Interview: Christoph Gantner, "OÖ Krone"
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