Suchtgift-Hotspots

150 Drogendealer in Linz geschnappt

Oberösterreich
01.04.2017 06:01

Es sind beeindruckende Zahlen, die die Linzer Polizei vorweisen kann: Seit Juni 2016 wurden 150 Suchtgifthändler festgenommen. Doch es ist ein schwieriger Kampf! Jeder aus dem Verkehr gezogene Dealer wird von der Mafia sofort nachbesetzt. Die FP will nun eine drogenfreie Zone rund um den Spielplatz Kremplstraße.

Es vergeht kein Tag, an dem die Linzer Polizei nicht Einsätze an den drei Suchtgift-Hotspots in der Kremplstraße, am Hessenplatz und am Grünmarkt in Urfahr absolviert. Seit Juni darf die  Exekutive auch wieder Dealer festnehmen, die nur geringe Drogenmengen bei sich tragen - das lässt die Aufgriffszahlen in die Höhe schnellen. Besonders erfolgreich waren die Beamten zuletzt in einer Parkanlage der Kremplstraße, die von schwarzafrikanischen Gangs kontrolliert wird. "Sie handeln vor allem mit dem zurzeit besonders beliebten Marihuana", sagt Stadtpolizei-Chef Karl Pogutter - siehe Interview.

Drogendepots
Da die Dealer acht geben, möglichst nur mit kleinen Mengen der Droge erwischt zu werden, legen sie Depots im Park an. Das führt dazu, dass diese auch von Kindern gefunden werden. Die FPÖ bringt im Gemeinderat deshalb den Antrag ein, das Areal um den Spielplatz Kremplstraße zur drogenfreien Zone zu machen. "In der Nähe gibt es drei Schulen, die Gesundheit der Schüler muss Priorität haben", sagt FP-Stadtparteichef Detlef Wimmer.

"Wir versuchen, was möglich ist!"
Karl Pogutter, Chef der Linzer Polizei, und sein Team führen fast täglich Suchtgift-Razzien durch - ein Kampf gegen Windmühlen.

Sie nehmen Dealer fest, die von der Mafia aber sofort nachbesetzt werden.
Der Handel reißt nicht ab, solange nicht auch die Nachfrage nach Suchtgift weniger wird. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht lösen können. Wir ziehen Verdächtige aus dem Verkehr, mit den Nachfolgern geht das Spiel dann wieder von vorne los.

Drogen scheinen ein erträgliches Geschäft zu sein.
Es ist offenbar hip, Marihuana zu rauchen. Wir stellen fest, dass den Konsumenten in zunehmendem Maß das Unrechtsbewusstsein fehlt.

Die Polizei kämpft aber unermüdlich dagegen an.
Wir haben den gesetzlichen Auftrag dazu, führen in den drei Linzer Suchtgift-Hotspots im öffentlichen Raum beinahe täglich Razzien durch - wir versuchen alles, was möglich ist.

Was halten Sie von der Forderung nach einer suchtgiftfreien Zone rund um den Krempl-Spielplatz?
Mir wäre am liebsten, wenn ganz Linz drogenfrei wäre - und darum bemühen wir uns auch von Tag zu Tag.

Interview: Jürgen Pachner

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