Dr. Bernhard Lindenbauer (51) von der Linzer Landes-Nervenklinik kennt die Todesgefahren und Zusammenhänge aus bitterer eigener Erfahrung: Nur Stunden bevor er am 7. März bei einem Mordanschlag mit 15 Messerstichen lebensbedrohlich verletzt wurde, hatte er jenen kokainsüchtigen Bühnentechniker Christian Janouchek (45) therapiert, der drei Tage später mit seinem Kollegen Wolfgang Huber (51) erstochen wurde. Ebenso mit Stichen in den Hals.
Der Oberarzt sieht auch die erschütternden Parallelen zwischen dem Drogentod der 16-jährigen Mutter Daniela S. und der anderen fünf Steyrer Opfer: „Diese Todesserie war vermeidbar“, erklärt Lindenbauer, „wenn man diese Leute früher therapiert hätte und ihnen Substitol verordnet hätte, dann wären sie nicht diesen gefährlichen, gestreckten und gepanschten Mischungen vom Schwarzmarkt zum Opfer gefallen.“
Mit dem gleichen mörderischen Risiko spielen 1200 Landsleute, die ebenso unbehandelt drogenkrank sind. „80 Prozent haben sich schon beim Spritzen mit Hepatitis C angesteckt“, klagt der Oberarzt darüber, dass Kokain und Heroin billiger werden, die Fahrkosten zur nächsten Opiat-Substitutions-Therapie aber teurer: Damit die Innviertler nicht mehr nach Linz müssen, haben Psychiatrie und Promente in Braunau eine Ambulanz eröffnet, die zweite in Oberösterreich. Die dritte soll noch heuer in Steyr folgen.
Foto: Johannes Markovsky
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