Die spektakuläre Randale zwischen Türken und Tschetschenen wirft ein grelles Schlaglicht auf die Spannungen zwischen Asylanten, den alteingessenen Zuwanderern und den "echten" Oberösterreichern. Der Blick auf die Landkarte zeigt deutlich, wo die meisten "Zuagroasten", wie es auf gut Oberösterreichisch heißt, leben. Und wie unterschiedlich diese neuen Landsleute verteilt sind (siehe Grafik in der Infobox). Auffällig ist, dass sich die meisten im Linzer Zentralraum bis inklusive Wels niedergelassen haben.
"Das ist ganz klar", meint Landesstatistiker Ernst Fürst: "Die Zuwanderer leben dort, wo die Arbeitsplätze, sprich die Industrie ist. Deshalb ist das ganze Mühlviertel auch quasi 'ausländerfrei', bis auf Schwertberg, Mauthausen und Perg, wo sich Türken wegen der Arbeitsplätze in Steinindustrie niedergelassen haben."
Oberösterreich auch bei Deutschen sehr beliebt
Die Türken kämpfen als Volksgruppe auch durch die aktuelle Zuwandererdiskussion in Deutschland besonders mit einem miesen Image. Nochmals Statistiker Fürst: "Dabei kommen bei uns in Oberösterreich anders als beispielsweise in Vorarlberg oder in Tirol die meisten Migranten aus Ex-Jugoslawien. Die Zuwanderung der Türken hat relativ stark abgenommen."
Die stärkste Neuankömmlinge sind übrigens die Deutschen, wie man auch auf der Grafik an den Flecken im Innviertel erkennt. Neue Teilnehmer bei der modernen Völkerwanderung in den "goldenen Westen" und damit auch zu uns unterwegs sind die Rumänen und Bulgaren. Die Integration der Migranten ist die große Herausforderung, doch das ist eine andere Geschichte.
von Christoph Gantner, "OÖ Krone"
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