"Grob fahrlässig"

VP wirft SP-Leitner Versagen im Käse-Skandal vor

Niederösterreich
23.03.2010 14:58
Im Zusammenhang mit den Todesfällen und Erkrankungen durch mit Listerien verseuchten Käse hat VP-Soziallandesrätin Johanna Mikl-Leitner am Dienstag dem für Konsumentenschutz zuständigen SP-Landeshauptmann-Stellvertreter Sepp Leitner "Versagen" im Krisenmanagement vorgeworfen. Die Bevölkerung sei nicht rechtzeitig informiert worden, ebenso wenig Landesregierung und Landtag. Leitner konterte, dass das Kontrollprozedere effizient funktioniert habe.

Mikl-Leitner verwies darauf, dass es im Bundesland drei Todesopfer und sieben Erkrankungen gegeben hatte. Sie bezeichnete es in der Aussendung als "besonders schlimm", dass durch die Versäumnisse des Konsumentenschutzreferenten auch die Ärmsten der Armen großen Gefahren ausgesetzt worden seien. So wurde der von Listerien befallene Quargel auch in den SOMA-Märkten angeboten und diesen damit ein großer Imageschaden zugefügt.

Mikl-Leitner: "Grob fahrlässig gehandelt"
Aus Sicht der Landesrätin müsse aufgeklärt werden, ob durch ein rasches und rechtzeitiges Informieren nicht Erkrankungen oder sogar Todesfälle verhindert hätten werden können. "Der zuständige Konsumentenschutzreferent hat hier grob fahrlässig gehandelt und ist seiner Verantwortung überhaupt nicht nachgekommen", betonte Mikl-Leitner.

Leitner wies die Vorwürfe als unhaltbar zurück: "Nach den an die Landesregierung erfolgten Informationen aus der Steiermark hat unser Kontrollprozedere effizient und vorbildhaft funktioniert." Von der ersten Stunde an sei auch die Landessanitätsdirektion in die Untersuchungen eingebunden gewesen.

Leitner: SOMA-Kunden wurden informiert
Bei sofortigen Stichprobenkontrollen wurde laut Leitner festgestellt, dass sich die infrage kommenden Produkte nicht mehr in den Verkaufsregalen befanden. Die Fälle betreffend des Verkaufs dieser Produkte in SOMA-Märkten hätten ihren Ausgang bereits im Oktober 2009 bzw. am 13. Jänner 2010 genommen, "also noch vor der offiziellen Befundung der Listerienverseuchung". In allen SOMA-Märkten seien die Kunden mittels Infoblatt in den Geschäften auf die Gefährdung durch Listerien im Quargel hingewiesen worden.

Weiters betonte Leitner, dass die Lebensmittelkontrolle auf Basis ihres Informationsstandes alle erforderlichen Kontrollen durchgeführt habe. "Zudem erfolgten auch entsprechende Informationen an die Medien."

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