Enormer Schaden

Unwetter zog Spur der Verwüstung

Niederösterreich
24.07.2009 14:12
Nach dem schweren Unwetter in der Nacht auf Freitag sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange, indes wird das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar: Der heftige Sturm mit Böen bis zu 140 km/h entwurzelte Bäume, beschädigte etliche Häuser und brachte Baugerüste und Plakatwände zum Einsturz. Mehrere Menschen mussten in höchster Not gerettet werden. Außerdem waren bis zu 50.000 Haushalte in der Nacht ohne Strom. Während des Gewittersturms standen 3.800 Feuerwehrmänner im Einsatz.

Das Unwetter machte  - teils spektakuläre -  Rettungsaktionen notwendig: Zwischen Rappoltenkirchen (Bezirk Tulln) und Tullnerbach (Bezirk Wien-Umgebung) stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto mit zwei Insassen. Die Feuerwehr benötigte über eine Stunde, um sich mit Hilfe von Motorsägen und Traktoren zu den Verletzten durchzukämpfen.

Pkw steckten im Wasser fest
Menschenrettungen mussten auch in zwei Unterführungen in Klosterneuburg und Purkersdorf (jeweils Bezirk Wien-Umgebung) durchgeführt werden. Dort steckten insgesamt drei Pkw im Wasser fest, die Insassen wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht.

Stromausfall in Pflegeheim
Ein Stromausfall in einem Pflegeheim in Pressbaum verursachte einen Großeinsatz des Roten Kreuzes. Viele der dort untergebrachten Patienten sind an lebensnotwendige medizinische Geräte angeschlossen, die aufgrund des Stromausfalls nicht mehr funktionierten. Mit Hilfe von Notstromaggregaten und zahlreichen Scheinwerfern wurde eine Evakuierung des Pflegeheims verhindert.

Trafo- und Waldbrände
In Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) wurde die Katastralgemeinde Kogl heuer bereits zum vierten Mal von Überschwemmungen heimgesucht. Mehrere Hausdächer wurden dort durch umstürzende Bäume zerstört. In Bezirk Tulln knickte ein Hochspannungsmast um, in Elsern im Bezirk Horn versetzte ein Blitz eine Scheune in Brand. In den Bezirken Korneuburg und Mödling kam es nach Blitzschlägen zu Trafobränden. In Siebenberg (Bezirk Zwettl) löste ein Blitzschlag einen Waldbrand aus.

50.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom
Das Unwetter hat vorübergehend auch zu massiven Stromausfällen geführt. Rund 50.000 Haushalte in Niederösterreich waren laut EVN zur Spitzenzeit in der Nacht ohne Strom. Besonders betroffen waren das südliche Weinviertel und das Gebiet zwischen Neulengbach und Tulln. Im Raum Neulengbach brach der Sturm zwei Stahlmasten ab, im Bezirk Tulln knickte ein Hochspannungsmast um. Mittlerweile sind die Stromausfälle schon wieder provisorisch behoben. Auch die Verkehrsverbindungen waren am Freitagvormittag wieder weitgehend frei. Gesperrt waren nur einige kleinere Landesstraßen, hieß es beim ÖAMTC.

"Vogelhändler"-Premiere abgebrochen
Übrigens: Auch die Schlossfestspiele in Langenlois waren am Donnerstagabend dem Unwetter zum Opfer gefallen. In der Pause musste die Premiere von Carl Zellers "Der Vogelhändler" wegen eines heftigen Gewittersturms abgebrochen werden. Schon im Vorjahr hatten die Veranstalter kein Glück mit dem Wetter. Die "Csardasfürstin" war im strömenden Regen über die Bühne gegangen.

Auf Rekordtemperaturen folgten Unwetter
Dabei zeigte sich der Donnerstag zu Beginn von seiner heißesten Seite. Waidhofen an der Ybbs war mit 37,9 Österreichs Hotspot (siehe Infobox).

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