Räuberduo gefasst

Überfälle auch in NÖ – letzter Coup endet blutig

Niederösterreich
25.06.2010 12:46
Dreimal machten Serientäter Station in Österreich - Banken in Niederösterreich und im Burgenland gerieten dabei ins Visier des Duos. Ihr letzter Coup nahe Bratislava wurde den beiden Slowaken allerdings zum Verhängnis: Es kam zum Schusswechsel - ein Security-Mitarbeiter wurde erschossen, ein Täter schwer verletzt. Jetzt ist das Duo gefasst.

Binnen 13 Tagen stürmten die beiden Räuber Ende März gleich zweimal dieselbe Bank in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See, Bild) - nur zwei Wochen später war schließlich eine Bank in Wolfsthal (Bezirk Bruck an der Leitha) dran. Schon damals waren die Ermittler überzeugt: Die gesuchten Kriminellen dürften noch einige Coups mehr auf dem Kerbholz haben.

Vorangegangene Überfälle in Ungarn und in der Slowakei trugen die gleiche Handschrift. Doch bis auf den sichergestellten Fluchtwagen fehlte von den Verdächtigen nach den drei Rauben in Österreich jede Spur. Es war jedoch eindeutig, dass es sich um grenzüberschreitende Kriminalität handelte, so die Polizei - deswegen nahm man Kontakt mit den slowakischen und den ungarischen Behörden auf.

Wachmann von acht Projektilen getroffen

Bald stellte sich heraus, dass auch ein Überfall auf ein Geldinstitut im grenznahen ungarischen Bezenye, der am 10. März verübt worden war, die Handschrift derselben Tätergruppe trug. Als man aufgrund der Ermittlungsergebnisse bereits vorhatte, gegen sie in der Slowakei vorzugehen, kam es zu einem blutigen Zwischenfall: Bei einem Banküberfall in Malacky bei Bratislava starb ein Wachmann bei einer Schießerei mit den Tätern im Kugelhagel. Der vorbestrafte 35-jährige Slowake Vladimir wurde von acht (!) Projektilen getroffen und schwer verletzt, befinde sich jedoch bereits wieder am Weg der Besserung, so die Ermittler am Freitag. Auf das Konto des Mannes soll außerdem auch ein weiterer Bankraub in Ungarn gehen.

Schlechte Zähne verrieten Verdächtigen
Bei den Überfällen wurden insgesamt rund 54.000 Euro erbeutet. Dass es sich in Kittsee und Wolfsthal um denselben Räuber handelte, war für die Ermittler an mehreren Einzelheiten ersichtlich, so Chefinspektor Helmut Burgsteiner vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Den Verdächtigen verrieten vor allem seine auffällig schlechten Zähne. Bilder der Überwachungskameras zeigten auch, dass der Täter seine Waffe bei den Überfällen jeweils leicht schräg hielt. Nach dem zweiten Überfall in Kittsee kannten die Fahnder auch das Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges.

Neben dem 35-Jährigen befindet sich auch ein gleichaltriger Landsmann in der Slowakei in Haft. Ihm wird vorgeworfen, bei den Überfällen das Fluchtfahrzeug gelenkt zu haben. Ein dritter Komplize wurde ebenfalls festgenommen. Gegen zwei weitere mutmaßliche Beitragstäter laufen Ermittlungsverfahren.

In der Slowakei erwartet den Hauptverdächtigen nun eine Mordanklage. Da das Strafausmaß bei einer Verurteilung höher ist als bei Raub, dürfte auch das österreichische Verfahren an die Behörden im Nachbarland abgetreten werden. Laut Polizei ist nicht auszuschließen, dass der 35-Jährige und sein Fahrer auch an weiteren Überfällen beteiligt gewesen sein könnten.

von Klaus Loibnegger und Christoph Budin (Kronen Zeitung) und krone.at

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