Täter in NÖ gefasst

Supermarkt-Serienräuber traten als Urlauber auf

Österreich
23.07.2014 12:05
Ein Quartett aus Litauen, das als Urlaubergruppe aufgetreten ist, hat seit Anfang Juni vier Supermärkte in Niederösterreich überfallen. Nach einem Überfall in Stockerau am Samstag wurden die Männer in Stronsdorf angehalten und festgenommen. Sie waren mit einem in ihrer Heimat angemieteten Campingbus unterwegs. Die Beschuldigten sind in Haft.

Auf das Konto der Balten im Alter von 20 bis 26 Jahren gehen laut Landeskriminalamt die Überfälle auf Penny-Märkte in Aspang am 2. Juni, in Kirchberg am Wagram fünf Tage später, in St. Pölten am 21. Juni sowie zuletzt in Stockerau. Die Gesamtbeute betrug 75.000 Euro. Den Ermittlungen zufolge waren die Beschuldigten jeweils aus Litauen nach Niederösterreich gereist, um die Überfälle zu verüben, sagte Chefinspektor Josef Deutsch am Mittwoch.

In zwei Fällen hatten die Verdächtigen auch die Autos von Angestellten geraubt und für ihre Flucht benützt, ehe sie in den Campingbus umstiegen. Die Fahrzeuge wurden aufgefunden.

Opfer bedroht und gefesselt
Wie Deutsch ausführte, hatte das Quartett alle Tatorte einige Tage zuvor ausgekundschaftet. Die Angestellten der Penny-Märkte wurden jeweils zu Geschäftsschluss mit bis zu drei Pistolen bedroht und mit Kabelbindern gefesselt. In der Folge machten sich die Räuber an den Tresoren in den Geschäften zu schaffen. Dazu verwendeten sie ein Maurerfäustel.

Nach dem Coup in Stockerau hielten Beamte des Bezirkspolizeikommandos Mistelbach den Campingbus in Stronsdorf an. Weil die vier Insassen nervös reagierten, wurden sie genauer unter die Lupe genommen. Phantombilder und in der Folge angefertigte Fotos der Verdächtigen führten zur Klärung der vier Überfälle. Bei Gegenüberstellungen mit Opfern wurden die Litauer wiedererkannt.

Landespolizeidirektor Franz Prucher strich heraus, dass die Beamten des Bezirkspolizeikommandos Mistelbach "entscheidenden Anteil" an der Klärung der Überfälle hätten. Wie es weiter hieß, wurden die Opfer der Überfälle teilweise leicht verletzt und mussten aufgrund der brutalen Vorgehensweise der Beschuldigten außerdem psychologisch betreut werden.

Beute und Waffe in Geheimversteck entdeckt
Die Beute des Coups in Stockerau fand sich noch in dem Camper. Das Geld wurde ebenso in einem doppelten Boden unter dem Kühlschrank sichergestellt wie eine Tatwaffe, bei der es sich um eine Softgun handelt. Auch Kabelbinder, das Maurerfäustel sowie Handschuhe wurden sichergestellt.

Die Kriminalisten ermitteln nun, ob das Quartett auch für weitere ähnlich gelagerte Überfälle infrage kommt und bittet auch die Bevölkerung um Mithilfe. Diesbezügliche Erhebungen seien national wie international im Gang, hieß es.

Hinweise werden an die Polizei unter der Telefonnummer 059133/303333 erbeten.

Die hinsichtlich der vier Coups im Bundesland geständigen Litauer wurden in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

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