Täter geständig

Sorgerechtsstreit als Auslöser für Mord an Ex-Frau

Österreich
30.08.2013 11:29
Ein Streit um das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Söhne dürfte den kriminalpolizeilichen Ermittlungen zufolge der Auslöser für die tödliche Messerattacke im niederösterreichischen Laa an der Thaya am Donnerstag gewesen sein. Ein 52-jähriger Weinviertler steht im Verdacht, seine 38 Jahre alte Ex-Frau auf offener Straße erstochen zu haben. Er wurde noch am Abend in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

Laut Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt hatte die zweifache Mutter nach der vor wenigen Wochen erfolgten Scheidung das alleinige Sorgerecht für die vier und fünf Jahre alten Söhne beantragt. Das sei letztlich "die Tat auslösend" gewesen. Für das Verbrechen in der Rathausgasse im Zentrum der Grenzstadt gibt es den Ermittlern zufolge mehrere Augen- und Ohrenzeugen. Der 52-Jährige sei geständig, so die Kriminalisten. Er nehme auch die Folgen der ihm angelasteten Tat in Kauf.

"Dutzende Stiche mit einer Art Taschenmesser"
Der Weinviertler steht unter Verdacht, seiner Ex-Frau am Donnerstag gegen 8.30 Uhr vor deren Wohnung in Laa an der Thaya aufgelauert zu haben. Nach Abgabe von zwei Schreckschüssen aus einer Pistole soll der Beschuldigte der 38-Jährigen "Dutzende Stiche mit einer Art Taschenmesser", wie es Franz Polzer, Chef des Landeskriminalamtes, am Donnerstag formuliert hatte, zugefügt haben. Der Mann ließ sich in der Folge von einem Passanten eigens mitgebrachte Handschellen anlegen und wartete danach auf die Polizei, die ihn festnahm.

Die durch die Stiche in Hals und Brust schwer verletzte Frau wurde von "Christophorus 9" ins AKH Wien geflogen. Die Ärzte verloren jedoch den Kampf um das Leben der zweifachen Mutter, die auf dem Heimweg vom Einkaufen war, als sie Opfer der Messerattacke wurde. Zuvor hatte die 38-Jährige die beiden Söhne in den Kindergarten gebracht.

Kinder in Krisenzentrum untergebracht
Die Buben werden nun von der Jugendwohlfahrt der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach betreut. Sie seien vorerst in einem Krisenzentrum untergebracht, wo sie "psychologisch und sozialarbeiterisch" betreut würden, hieß es am Freitag auf Anfrage bei der Behörde. Man sei bemüht, "Bestmögliches für die Kinder zu tun".

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen in dem Fall gelten - abgesehen von eventuellen Ermittlungsaufträgen durch die Staatsanwaltschaft Korneuburg - als abgeschlossen.

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