Drogenhandel

Sieben Angeklagte in Korneuburg vor Gericht

Niederösterreich
25.02.2009 12:50
Am Landesgericht Korneuburg müssen sich sieben Angeklagte wegen Suchtgifthandels verantworten. Sie sollen im Vorjahr mehrmals Marihuana von Wien nach Klagenfurt gebracht und in der Kärntner Landeshauptstadt abgesetzt haben. Nach damaligen Angaben der Ermittler handelte es sich um insgesamt rund neun Kilo im Wiederverkaufswert von 90.000 Euro. Der Prozess hat am Mittwoch begonnen und wird am Freitag fortgesetzt.

Welche Mengen den Angeklagten jeweils zuzurechnen waren, war zu Verhandlungsbeginn nicht klar. Eine 30-jährige Frau und zwei junge Männer (20 und 17) aus Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) zeigten sich geständig. Sie führten die Transporte im Pkw durch, wobei sie das Cannabiskraut  - in "Billa-Sackerln" - an verschiedenen Adressen in Wien abholten und in Klagenfurt ablieferten. Weiters saßen auf der Anklagebank vier aus Gambia stammende Asylwerber im Alter von 19 bis 34 Jahren, die die Fahrten per SMS beauftragten bzw. das Suchtgift übernahmen.

"Hineingeraten", wie es der vorsitzende Richter des Schöffensenates in einer Frage formulierte, sind die drei Österreicher ihren Schilderungen nach durch den eigenen Suchtgiftkonsum. Nun machen alle drei Therapien.

Erster Cannabis-Konsum mit 14 Jahren
Der 20-Jährige hatte mit etwa 14 Jahren mit Cannabis begonnen, ab 2007 "regelmäßig was gebraucht" und ab Sommer 2008 "alles ausprobiert - Speed, Ecstasy, Heroin". Den letzten Joint rauchte er zwei Tage vor seiner Festnahme im Oktober.

Meisterprüfung statt Drogen
Drogen wolle er keine mehr nehmen, vielmehr nun die Meisterprüfung ablegen, erzählte der Installateur. "Angeworben" hatte ihn die 30-Jährige, die er als Kellnerin eines Cafés kannte. Pro Fahrt gab es 400 Euro, ein paar Gramm für den Eigenkonsum habe er abgezweigt, gab der Beschuldigte zu. Es sei besser gewesen als durchschnittliche Straßenqualität.

Er absolvierte rund zwölf Fahrten, sein 17-jähriger Freund sei nur zur Begleitung mitgefahren. Das für den "Lohn erworbene Cannabis habe man gemeinsam konsumiert. Die Westafrikaner waren ihnen unter diversen Spitznamen wie "Spike", "Kuh" - tatsächlich wie das Rind - und "großer Kuh" bekannt.

Die 30-Jährige, die den Installateur angeworben hatte, berichtete von sieben eigenen Fahrten, ehe sie auf Wunsch ihres neuen Freundes damit aufhörte. Die "Billa-Sackerln" übergab sie in Klagenfurt abwechselnd an einen der vier weiteren Beschuldigten.

Symbolfoto

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