Laut Anklage wurde der Lkw bei Böheimkirchen gestoppt, indem man sich - mit Hilfe von Blaulicht und Kelle - als Polizisten ausgab. Dann seien die vermummten, mit Pistolen ausgestatteten Täter ins Lkw-Innere eingedrungen, schilderte die Staatsanwältin. Danach hätten sie den Lenker gezwungen, die Alarmanlage zu deaktivieren, den Anhänger zu öffnen und zu einem Autobahnparkplatz zu fahren, damit sie die Handys in Säcke verstauen konnten. Die Angeklagten und vier weitere Personen, von denen einer noch nicht festgenommen worden sei, hätten den Überfall geplant.
"Abgesprochene Geschichte?"
Die Verteidiger der Beschuldigten (zwei 25-Jährige und ein 28-Jähriger) sprachen hingegen von einer mit den ungarischen Lenkern "abgesprochenen Geschichte". Das Trio bekannte sich eingangs nicht schuldig im Sinne der Anklage, sondern nur des Diebstahls der Mobiltelefone. Insgesamt hatte der Lkw rund 9.000 Handys geladen, mehr als 3.000 wurden gestohlen - der Wert wurde in der Anklage mit 466.000 Euro beziffert. Dass die Mobiltelefone ausgerechnet aus jenem Werk stammten, in dem der erstangeklagte 25-Jährige beschäftigt war, sei ein seltsamer Zufall, meinte die Richterin.
Der 25-Jährige gab an, sein Bruder hätte ihn um eine Fahrt nach Österreich gebeten, um einen Lkw "auszuladen". Dass die Sache, zu der er seine zwei Freunde mitnahm, mit einem Diebstahl zu tun haben könnte, habe er sich schon gedacht, räumte er ein. Ein konkreter Anteil sei ihm nicht versprochen worden, er sollte sich "mitnehmen, was er braucht" - bei seiner Festnahme wurden bei ihm 22 Handys sichergestellt.
Asfinag-Videos zur Wahrheitsfindung geeignet?
Beim nächsten Termin soll nun versucht werden, ein Video von jenem Asfinag-Parkplatz zu beschaffen, wo sich die drei beschuldigten Slowaken in jener Nacht mit den ungarischen Kraftfahrern getroffen haben wollen. Die als Zeugen geladenen Chauffeure hatten ausgesagt, dass sie dort angehalten hatten - aber nicht aus dem von den Angeklagten angegebenen Grund.
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