Korruption im Amt?

Schlepperbande aus China: Beamte als mögliche Helfer

Österreich
14.06.2012 10:35
Immer weitere Kreise zieht jener dramatische Fall von Schlepperei, der am Dienstag in Kärnten, Wien und Niederösterreich aufgeflogen war. Denn nun wird auch gegen Magistrats- und Rathausbeamte ermittelt, die als Gegenleistung für Gratisessen und Geschenke der China-Bande jahrelang geholfen haben sollen.

Jahrelang soll diese Chinesenmafia Menschen für bis zu 30.000 Euro pro Kopf nach Österreich geschleppt haben, wo die meisten dann - wie berichtet - als Lohnsklaven in den Restaurants oder als Putzkräfte ihre Schulden abarbeiten mussten. Doch es kommt noch schlimmer: "Es gibt Hinweise, dass Beamte vom Magistrat Klagenfurt von Missständen wussten und weggeschaut haben", so ein Ermittler zur "Krone".

Beamter und Jurist unter Verdacht
Daher sieht sich nun ein Beamter nur wenige Tage vor seiner Pensionierung mit dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs sowie der Geschenkannahme konfrontiert. Auch ein Jurist im Rathaus beschäftigt die Korruptionsbekämpfer. Er soll eine Strafe für einen schweren Gewerbeverstoß durch eine falsche China-Ärztin von 3.600 auf 300 Euro verringert haben.

"Alle halten dicht, aus Angst vor den Bandenbossen"
Die Ermittlungen im Milieu seien aber wegen der Sprach- und Schriftbarriere schwierig, vor allem aber: "Alle halten dicht, aus Angst vor den Bandenbossen", so der Ermittler. Ein möglicher Kopf der Bande sitzt in Klagenfurt in U-Haft. Der Restaurantbesitzer soll eine "illegale Geheimküche" mit 30 "Bediensteten" betrieben haben, von der aus mindestens fünf China-Lokale in Klagenfurt "zwangsversorgt" wurden. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen, die Ermittlungen laufen weiter.

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