Erneut Wirbel in NÖ

Rolltreppen-Kunst von Kindern bemalt – Streit geht weiter

Österreich
07.02.2013 22:38
Ein ohnedies von Anfang an als durchaus kurios zu bezeichnender Streit ist nun in die zweite Runde gegangen. Schauplatz des Geschehens ist die niederösterreichische Gemeinde Leobendorf. Den Streitpunkt bilden zwei gewöhnliche Rolltreppen, die gegen den Willen der Bürger vor einer Schule drapiert wurden. Dass die Schulkinder das Werk kurzerhand bemalten, brachte erneut Schwung in die hitzige Debatte.

Im Juni 2011 nahm die Gemeinde im Bezirk Korneuburg an einem Kunstprojekt des Landes Niederösterreich teil. Das kreative Werk sollte vor der örtlichen Volksschule aufgestellt werden. Eine Expertenjury entschied sich für das Projekt einer Frau, die eine nicht funktionierende Rolltreppe als Kunstwerk präsentierte. Die Bevölkerung reagierte empört. Es handle sich dabei weder um Kunst, noch würde es einen positiven Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes leisten, war damals vielfach zu hören (siehe Video in der Infobox).

Als der Zugang zur Rolltreppe aus Sicherheitsgründen dann auch noch abgesperrt wurde, erntete das Projekt von vielen Seiten nur noch Kopfschütteln. "Jetzt können die Kinder nicht einmal darauf spielen", wurden einige Stimmen laut.

Kunst der Kinder unerwünscht
Eineinhalb Jahre nach dem Aufstellen der beiden Rolltreppen hat sich die Bevölkerung mit dem eigenwilligen Kunstwerk nach wie vor nicht angefreundet. Um wenigstens den Kindern der Volksschule mit dem trostlosen Objekt eine kleine Freude zu bereiten, erlaubte Bürgermeister Karl Stich den Schülern, die Rolltreppen zu bemalen. Die Kinder griffen sofort zu Pinsel und Farbe und verpassten dem Kunstwerk einen bunten Anstrich.

So gar nicht begeistert reagierte allerdings die Künstlerin auf die bunte Bemalung. Das Kunstwerk unterliege dem Urheberrecht und dürfe ohne ihr Einverständnis auf keinen Fall verändert werden. Die Farbe müsse sofort wieder verschwinden. Es folgten eine lautstarke Diskussion und knallharte Verhandlungen zwischen Bürgermeister, Gemeinderäten und Künstlerin, die nach fast einer Stunde doch noch zu einer Einigung führten.

Gnadenfrist bis 2014
Um den Kindern eine große Enttäuschung zu ersparen, darf die Bemalung auf den Glaswänden nun doch bleiben. Allerdings nur bis nächstes Jahr, denn bis dahin würde die Farbe abblättern und verblassen. In der Zwischenzeit will die Künstlerin mit den Schulkindern gemeinsam eine alternative Bemalung der Rolltreppen überlegen.

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