In der Nacht auf den 19. März 2013 war es in einem Rotlicht-Etablissement in Draßburg im Burgenland zwischen den beiden Frauen zu einem Streit gekommen. Die 23-Jährige attackierte ihre Kontrahentin mit einem Messer und stach ihr in den Oberkörper sowie in den Rücken. Die Täterin ergriff danach die Flucht, gegen sie wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen. Zwei Tage später konnte die 23-Jährige im italienischen Udine gefasst werden.
Angeklagte: "Wir sind wie Schwestern"
Im Prozess beteuerte die Angeklagte, dass sie ihrer Freundin - "wir kennen uns seit der Kindheit und sind wie Schwestern" - nie und nimmer etwas antun wollte. "Es ist aus Unachtsamkeit passiert, ich wollte sie nicht einmal verletzen." Die Frauen waren sich nach Dienstschluss wegen Eifersüchteleien und familiärer Angelegenheiten in die Haare geraten sein. Der Vorfall eskalierte, als die Beschuldigte plötzlich ein Keramikmesser in der Hand hielt.
Opfer: "Ich war nie böse auf sie"
Das Opfer legte als Zeugin Fürbitte für die Angeklagte ein - für diese der wichtigste Milderungsgrund. "Haben Sie der Angeklagten verziehen?", wollte der Richter wissen. "Ich war nie böse auf sie", antwortete die Zeugin.
Die Geschworenen verurteilten die 23-jährige Rumänin schließlich mit 6:2 Stimmen wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung zu zwei Jahren Haft - acht Monate davon unbedingt. Da die Frau allerdings seit März in U-Haft saß, wurde sie sofort freigelassen.
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