"Wollte überraschen"

Online-Flirt mit Folgen: Mann muss Bußgeld zahlen

Österreich
24.10.2013 11:35
Ein Flirt auf einer Online-Singlebörse ist für einen jungen Niederösterreicher nicht ohne Folgen geblieben: Er wurde wegen versuchten Raubes an der Frau, die er kennengelernt hatte, angeklagt. Am Donnerstag wurde der Prozess gegen den 29-Jährigen am Landesgericht Wiener Neustadt mittels Diversion beendet. Der Mann muss 4.000 Euro Bußgeld bezahlen und bleibt unbescholten. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich damit einverstanden, das Urteil ist daher rechtskräftig.

Alles begann mit einem harmlosen Chat. Er und sie wohnten im südlichen Niederösterreich nicht weit voneinander entfernt. Auch teilten die beiden offenbar dieselben sexuellen Vorlieben, so soll es in den gegenseitigen Mails um Rollenspiele gegangen sein.

Frau vor Haus aufgelauert
Im September des Vorjahres vereinbarte man dann ein persönliches Treffen. "Ich wollte sie überraschen", sagte der Angeklagte. Das Aufeinandertreffen verlief dann folgendermaßen: Er lauerte der Frau - sie war übrigens verheiratet - vor ihrem Wohnhaus auf. Als sie sich ins Auto setzte, riss der Elektroinstallateur die Fahrertür auf und drückte ihr ein mit Desinfektionsmittel getränktes Tuch über Nase und Mund. Sie wehrte sich, verletzte sich und brach sich die Fingernägel ab.

Bei der Polizei wurde später zu Protokoll gegeben, dass der 29-Jährige dies alles getan habe, um der Frau die Handtasche zu rauben. Im Prozess kam dann allerdings Anderes ans Tageslicht: Die Frau hatte gar keine Tasche im Auto, die Tat dürfte höchstwahrscheinlich doch Teil eines Rollenspiels gewesen sein.

300 Euro Schmerzensgeld
Neben dem Bußgeld muss der Elektroinstallateur 300 Euro Schmerzensgeld an seine ehemalige Online-Partnerin zahlen. Der Mann bleibt aber unbescholten. Der Rat von Richterin Birgit Borns: "Lernen Sie die Frauen auf der Straße kennen."

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