Kritik von Heuras

ÖBB streichen ab August nun 34 Züge im “Alleingang”

Niederösterreich
27.07.2010 15:49
Bahnkunden in Niederösterreichs müssen sich bald auf Einschränkungen einstellen: Die ÖBB haben am Dienstag den Wegfall von 34 Zügen angekündigt. "Was bereits im Jänner dieses Jahres zwischen dem Land Niederösterreich und den ÖBB vereinbart wurde, wird mit dem Sommerfahrplan 2010 nun teilweise umgesetzt", hieß es. Dem widersprach Verkehrslandesrat Johann Heuras (VP): Es handle sich um einen "völligen Alleingang der ÖBB".

Laut ÖBB wird das Angebot mit 2. August um 200.000 Fahrplankilometer oder 0,01 Prozent reduziert. Den 34 gestrichenen Zügen - vor allem frequenzschwache oder solche, wo es zeitnahe Ersatzverbindungen gibt, - setzt man elf neue entgegen.

Mit Jahresende sollen weitere 450.000 Kilometer entfallen. Künftig stünden also weniger Züge zur Verfügung, obwohl ein Großteil des gesamten Nahverkehrs - 20 von 22 Millionen Fahrplankilometer - ohnehin seitens des Bundes finanziert werde. Grund für die Fahrplanrücknahmen sei die "fehlende Finanzierung des Landes für diese Züge". Man bedaure die Kürzungen, zugleich wurde jedoch betont, dass im Nahverkehr die Unterstützung der Länder unumgänglich sei. Für das Land gebe es aber jederzeit die Möglichkeit, wieder mehr Züge für die Bahnkunden zu bestellen.

"Die verlautbarten Kürzungen sind nicht mit dem Land abgestimmt", kritisierte Heuras. Er hielt in seiner Stellungnahme fest, dass es "solche Alleingänge der ÖBB-Führung" mit dem Verkehrsdienstevertrag ab 2011 nicht mehr geben werde.

FP und Grüne kritisieren Sommerfahrplan
Kritik am neuen Fahrplan äußerten auch Freiheitliche und Grüne. Die Bahninfrastruktur im Bundesland werde vernichtet, sprach FPNÖ-Verkehrssprecher Erich Königsberger von verfehlter Verkehrspolitik.

Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) und Landesrat Johann Heuras (VP) hätten bereits im Jänner gemeinsam diesen "Vernichtungsfeldzug gegen die Bahnbenützer ausgepackelt und dabei gleichzeitig scheinheilig die Rettung von Nebenbahnen angekündigt", so Königsberger. Während von den vom Land übernommenen 600 Bahnkilometern schon fast nichts mehr übrig bleibe, verweigere das Land nunmehr auch die Finanzierung für die nun gestrichenen Züge.

Auch die Grünen meinten, dass die nunmehrige Fahrplanänderung vereinbart wurde. "Ich bin mir sicher, dass unrentable Strecken nicht einfach vergessen wurden, sondern bereits im Jänner mit der Grundsatzvereinbarung den ÖBB zum Abschuss frei gegeben wurden," stellte Verkehrssprecherin Amrita Enzinger fest.

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