Heimliche Schüsse?

Mediziner soll am Ötscher Hirsch gewildert haben

Niederösterreich
07.10.2010 16:54
Ein Jagdkrimi in den Wäldern am Ötscher sorgt derzeit für Aufregung. Vor einigen Tagen hallte dort ein Schuss durch den Forst. Der mutmaßliche Schütze: ein Arzt, der jetzt der Wilderei verdächtigt wird. Denn der Mediziner durfte in dem Revier zwar einen Hirsch schießen, um aber noch einen zweiten zu erlegen, wollte er den Abschuss offenbar geheim halten.

Seit vier Jahren schon geht der Allgemeinmediziner aus Hausmening (Bezirk Amstetten) in einem Bundesforstrevier bei Gaming auf die Jagd. Doch jetzt soll sich der Mann eines schweren Delikts schuldig gemacht haben.

War ein Hirsch nicht genug?
Erst erlegte er mit einem gezielten Schuss einen Hirsch der Klasse II im Wert von etwa 10.000 Euro - das stand ihm auch zu. Doch dieses Waidmannsheil dürfte dem Arzt offenbar nicht genug gewesen sein. Der massive Vorwurf an den Mediziner: Um eventuell einen weiteren Hirsch erlegen zu können, habe er seine Beute bei Nacht und Nebel aus dem Wald geschleift und den Abschuss geheim gehalten.

Haarspuren an Fahrzeug des Mediziners
Doch die Hunde des Reviernachbarn spielten da nicht mit: Sie erschnüffelten das Schweiß genannte Blut des erlegten Tieres, die Spur führte dann zu dem verdächtigen Arzt. Dennoch leugnete er den Abschuss tagelang. Zum Verhängnis sollen dem 55-Jährigen nun Haarspuren auf seinem Fahrzeug geworden sein.

Sein angestammtes Revier wird der Mediziner so oder so nicht mehr betreten. Denn Bundesforste-Revierleiter Wolfgang Pickl kündigte den Vertrag mit dem mutmaßlichen Wilderer, Anzeige wurde auch erstattet. Den Verdächtigen – er war für die "Krone" nicht erreichbar – erwartet eine hohe Geldstrafe und der Entzug der Jagdkarte.

von Mark Perry, Detlev Schürr und Franz Crepaz, Kronen Zeitung

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