St. Aegyd in Not

Gemeinde ging Geld aus: Feuerwehr drohte Pfändung

Niederösterreich
26.06.2010 17:34
Knapp an der Pleite ist die Gemeinde St. Aegyd am Neuwalde im Bezirk Lilienfeld vorbeigeschrammt. Durch eine verfehlte Finanzplanung wurde ein hoher Schuldenberg aufgetürmt, zuletzt konnten nicht einmal die Raten für ein Feuerwehrauto bezahlt werden. Als Retter in der Not springt jetzt Landeschef Erwin Pröll ein.

Einen wahren "Canossagang" musste Bürgermeister Johann Ettenauer antreten - der SP-Ortschef pilgerte von St. Aegyd am Neuwalde nach St. Pölten, um VP-Landeshauptmann Pröll um Hilfe zu bitten. Der Schuldenstand der mit absoluter SP-Mehrheit geführten Gemeinde war den Genossen über den Kopf gewachsen. Die Gründe dafür: "Teurer Kanal- und Straßenbau sowie Fehler meiner Vorgänger bei der Budgeterstellung", räumte Ettenauer ein.

Die Lage hatte sich kürzlich dramatisch zugespitzt: Ein Baukonzern drohte wegen offener Rechnungen mit einer Klage. Und weil die Raten nicht bezahlt werden konnten, stand sogar die Pfändung eines neuen Löschfahrzeuges der Feuerwehr bevor. VP-Parteimanager Gerhard Karner: "Für die Aufsicht über rote Gemeinden ist SP-Chef Leitner zuständig. In diesem Fall hat diese Kontrolle aber völlig versagt."

VP-Ortsobmann Manfred Meissinger verschaffte den lokalen SP-Spitzen schließlich den Termin bei Erwin Pröll. "Der Landeshauptmann hat dem Bürgermeister und dessen Vize ordentlich die Leviten gelesen", berichteten Zeugen des Gesprächs. Das Ergebnis: Pröll gewährt der finanzmaroden Gemeinde 300.000 Euro Zuschuss – unter der Bedingung, dass künftig sparsam gewirtschaftet wird.

von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

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