Für nur 25 Fahrten

Gefasste Schlepper-Bande verdiente 1,8 Millionen Euro

Niederösterreich
13.01.2011 11:42
Nach der Zerschlagung einer 26-köpfigen Schlepperbande im vergangenen August steht nun fest, dass die Organisation nachgewiesenermaßen 25 Fahrten mit zwei umgebauten und als Touristenbusse getarnten Fahrzeugen durchgeführt hatte. Dabei wurden rund 600 Personen illegal in Österreich eingeschleust, berichtete das Landeskriminalamt NÖ am Donnerstag. Der Fahrpreis betrug pro Person etwa 3.000 Euro - die Bande dürfte also einen Erlös von 1,8 Millionen Euro lukriert haben.

Die Fahrten von Februar bis August 2010 führten von Griechenland über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Wien. Auch Deutschland, Belgien und Frankreich gehörten den Ermittlern zufolge zu den Zielländern.

Verdächtiger Iraker in Frankreich festgenommen
Vier führende Mitglieder der Organisation befinden sich in Untersuchungshaft. Drei waren bereits im August festgenommen worden, als die Schleppungen von der Exekutive aufgedeckt wurden. Als einer der Haupttäter gilt ein Grieche - der damals 60-jährige Chauffeur des Busses, der pro Fahrt um die 10.000 US-Dollar (7.708 Euro) kassiert haben dürfte. Ein weiterer Kopf der Bande, ein 36-jähriger Iraker, wurde im Oktober in Frankreich ausgeforscht und mittels EU-Haftbefehl festgenommen. Er wurde mittlerweile an Österreich ausgeliefert und befindet sich in Eisenstadt in U-Haft.

Nach Hinweisen von Flüchtlingen im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) war die Polizei auf die Spur der Schlepper gekommen. Im vergangenen August wurde dann ein passendes Fahrzeug auf der A4 in Richtung Wien entdeckt und verfolgt. Als die Insassen - 26 Schlepper und 23 Illegale - das Gefährt verlassen wollten, klickten die Handschellen.

Zweiter Schlepper-Bus womöglich noch immer unterwegs
Laut Ermittlern dürfte ein zweiter Bus immer noch unterwegs sein. Man wisse zwar, wie dieser ursprünglich ausgesehen habe, gehe aber davon aus, dass sowohl Lackierung als auch Kennzeichen verändert worden seien. Die Fahndung laufe jedenfalls. Dass es noch weitere, bisher unbekannte Fahrzeuge gebe, könne man nicht ausschließen.

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