Bis zu 20 Monate Haft

Gefälschte Frequency-Tickets: Neun Schuldsprüche

Österreich
07.12.2011 18:17
Im Prozess um den Handel mit gefälschten Tickets fürs diesjährige Frequency-Festival im August sind am Mittwochnachmittag am Landesgericht St. Pölten neun Schuldsprüche gefällt worden. Die Angeklagten – davon acht aus England – erhielten wegen Betrugs teilbedingte Haftstrafen zwischen 13 und 20 Monaten.

Die Urteile des Schöffensenats sind bereits rechtskräftig – die Beschuldigten wurden enthaftet, sie hatten die unbedingten Teile ihrer Strafen bereits in der U-Haft abgesessen. Ein zehnter Mann, der am Mittwoch nicht vor Gericht erschienen war, wird abgesondert verfolgt, sagte Michaela Obenaus-Zimmel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Österreicher war "spontan" mit von der Partie
Laut Anklage hatten die Briten, von Beruf vor allem Ticketverkäufer, und ein Österreicher eine Vielzahl von gefälschten Eintrittskarten in Umlauf gebracht. Nur zwei der Beschuldigten bekannten sich vor Gericht schuldig, die übrigen wollen gar nicht gewusst bzw. erkannt haben, dass es sich um Fälschungen handelte. Der – geständige – Österreicher gab an, spontan bei der Sache dabei gewesen zu sein.

Er sei kurz vor Beginn des zu diesem Zeitpunkt bereits ausverkauften Festivals im Zug von Budapest nach Wien von zwei Engländern "angeworben" worden. Er sollte zehn Euro Provision pro verkauftem Ticket erhalten und inserierte schließlich im Internet: Er gab an, 86 Tickets an den Mann gebracht zu haben: erst zum Preis von 80 Euro, dann für 50 Euro – der Eintritt kostete 134,60 Euro.

Erstangeklagter: "Billige Preise kommen in dem Geschäft vor"
Der Erstangeklagte sagte aus, die Tickets selbst zum Preis von 50 Euro bezogen zu haben. Billige Preise würden in dem Geschäft vorkommen, meinte er. Hätte er von den Fälschungen gewusst, hätte er sie nicht gekauft. Nach der Festnahme der Verdächtigen stellte die Polizei u. a. in Schließfächern beim Bahnhof in St. Pölten und in einem Hotel gefälschte Tickets sicher.

Laut Polizeiangaben vom August war die Gruppe aufgefallen, weil Straßenverkauf von Tickets vom Veranstalter nicht vorgesehen war. Die Verdächtigen seien den Ermittlern zufolge bereits bei mehreren derartigen Events aufgetreten und hätten sich damit verantwortet, dass sie die Karten von Jugendlichen am Bahnhof zu einem Drittel des Preises erworben hätten. Dem habe aber die Tatsache widersprochen, dass die beschlagnahmten Karten durchgehende Seriennummern aufwiesen. Die Fälschungen waren auf Originalpapier gedruckt worden, woher es stammte, war damals noch unklar – und kam auch in der Verhandlung nicht zur Sprache.

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