Ab 1970 war Aicher Direktor eines Textilbetriebes in St. Pölten-Harland, der 1987 seine Pforten schließen musste. Nach der Pensionierung erst begann er, sich intensiv mit bildender Kunst zu beschäftigen, fand mit frischer Farbgebung zu seinem persönlichen Stil und übertraf dabei das Niveau dilettantischer Hobbymalerei bei weitem. Seine Themen und Motive fand Aicher vorrangig im Landschafts- und Städtebild und in der Gestaltung von Reiseimpressionen, ob aus der Wachau, im Salzkammergut oder in Venedig. Über 35 Einzelausstellungen – unter anderem in Wien, Salzburg und Innsbruck - waren seinem Schaffen gewidmet.
"Das Verfallene, das Alte" mit Adel überzogen
Sein St. Pöltner Künstlerkollege Friedrich Martin Seitz charakterisierte Aichers Arbeiten: "Er sucht sich Motive, die das Verfallene, das Alte, an manchen Häusern das Verlotterte mit einem gewissen Adel überziehen." Die Galerie "Zu ebener Erde und im ersten Stock" würdigt den Verstorbenen: "Seine ruhige und gewissenhafte Persönlichkeit ermöglichte eine unkomplizierte und befruchtende Produktivität."
Bei der Gasexplosion in St. Pölten vor knapp drei Monaten starben fünf Menschen. Neben Aicher kamen auch seine Ehefrau, deren 52-jährige Tochter mit ihrem nigerianischen Lebensgefährten sowie deren 17-jährige Tochter ums Leben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.