Schlepper gefasst

Flüchtlinge in Zwischendecke von Bus eingepfercht

Wien
28.06.2011 17:26
Zwei Tage eingepfercht in die Zwischendecke eines Busses nach Wien – und per Flieger weiter nach Skandinavien. Mehr als 200 Illegale soll eine somalische Schlepperbande auf menschenunwürdige Weise seit September 2010 nach Europa geschleust haben. Nun klickten für zwei der Haupttäter die Handschellen.

Nachdem erst am Sonntag eine international agierende Türkenbande in Deutschland gesprengt worden war, klickten jetzt auch in Österreich die Handschellen. Nach umfangreichen Ermittlungen des LKA Niederösterreich und des Stadtpolizeikommandos Schwechat kam man einer somalischen Schlepper-Bande auf die Spur.

Mit gefälschten Dokumenten per Flieger in den Norden
Bis zu 18 Illegale sollen die Täter auf menschenunwürdige Weise pro Schleusungsfahrt in die Zwischendecke eines Reisebusses gepfercht und sie zweieinhalb Tage von der griechischen Hauptstadt Athen bis nach Wien kutschiert haben. Ein Martyrium, für das die Flüchtlinge bis zu 8.000 Euro pro Kopf hinblättern oder das Geld abarbeiten mussten. Nach einem Kurzaufenthalt in der Donaumetropole ging es dann mit gefälschten Dokumenten und per Flugzeug weiter nach Finnland oder in ein skandinavisches Land (Schweden oder Dänemark).

200 Flüchttlinge transportiert
Die letzte Schleppung wurde der Bande jetzt aber zum Verhängnis: Nach einem Hinweis konnten auf dem Flughafen Schwechat fünf Illegale abgefangen, und einer der somalischen Haupttäter im Alter von 26 Jahren verhaftet werden. Für dessen 21-jährigen Komplizen war wenig später in seinem Wiener Versteck Endstation.

Und auch wenn die Verdächtigen alles andere als geständig sind – die Ermittler gehen davon aus, dass die nun Inhaftierten seit September 2010 im Zuge von 12 Illegalen-Transporten mehr als 200 Flüchtlinge über Österreich geschleppt haben.

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