Mit Sonne betrieben

Filmarchiv eröffnet neues Nitrofilm-Depot in Laxenburg

Niederösterreich
28.09.2010 13:16
Das Filmarchiv Austria verfügt an seinem Standort in Laxenburg (Bezirk Mödling) nun über ein neues, 70.000 Filmdosen fassendes Nitrofilm-Depot, das den Betonbunker aus den 1960er Jahren ersetzt. Damit wurde "ein zukunftsweisendes Konservierungs- und Restaurierungszentrum für das audiovisuelle Kulturerbe Österreichs geschaffen", erklärte Ernst Kieninger, Leiter des Filmarchivs Austria, am Dienstag anlässlich der Eröffnung.

Zusammen mit dem 2004 eröffneten zentralen Sicherheitsfilmdepot und dem Aufbau der Digitalen Filmrestaurierung sei es in den vergangenen Jahren gelungen, vor den Toren Wiens eine höchsten technischen und ästhetischen Standards genügende filmarchivarische Infrastruktur zu realisieren, freute sich Kieninger. Die Eröffnung des neuen Gebäudes wird bis 30. September im Wiener Metro Kino mit der Programmreihe NitroSessions begleitet.

Älteste Aufnahmen aus dem Jahr 1895
Die Nitrofilmsammlung stellt den historisch ältesten Bestand des Filmarchivs Austria dar und umfasst einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten seit 1895. Die ältesten Aufnahmen stammen von den Gebrüdern Lumiere. Wie Nikolaus Wostry, Kurator der Filmsammlungen, erläuterte, ist die Aufbewahrung der Originale von größter Bedeutung, da Kopien immer mit Qualitätsverlust verbunden seien. Somit stellt das Depot eine kultur- und zeitgeschichtliche Dokumentation von unschätzbaren Wert dar.

Energiebedarf durch Sonnenstrom vollständig abgedeckt
Basis für die Planung des Hauses war der weitreichende Einsatz erneuerbarer Baustoffe und Energiesysteme. Als erstes Filmarchivgebäude der Welt wurde das Depot in Laxenburg in Massivholzbauweise errichtet. Die Inspiration dazu lieferten japanische Holzboxen, in denen die ältesten Nitrofilme Japans trotz schwierigster klimatischer Bedingungen überlebt haben. Der gesamte Energiebedarf des Depots wird mit Sonnenstrom abgedeckt.

Das vom Atelier Jordan (St. Valentin) geplante und in knapp drei Jahren errichtete Gebäude verfügt über eine Nutzfläche von 250 Quadratmetern und eine Fassungskapazität von 70.000 Filmdosen (derzeit lagern 30.000 Rollen im Filmarchiv Austria) bei optimalen klimatischen Konditionen, das heißt bei einer Raumtemperatur von maximal vier Grad Celsius und Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent. Die Baukosten betrugen 750.000 Euro, das Kulturministerium sowie das Land übernahmen jeweils 40 Prozent.

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