Blitzartig reagiert

Fahrer vereitelt Geldtransporter-Überfall in NÖ

Österreich
27.08.2013 14:34
Die schnelle Reaktion des Lenkers hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden einen spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter bei St. Pölten vereitelt. Das Fahrzeug sollte mittels einer Straßensperre auf der Auffahrt von der Westautobahn zur Kremser Schnellstraße gestoppt werden. Der Coup scheiterte, "weil der Fahrer dem Hindernis, das ein Kastenwagen gebildet hatte, auswich und Gas gegeben hat", berichtete Klaus Preining vom Landeskriminalamt.

Der Geldtransporter, der auf der A1 in Richtung Wien unterwegs war, sollte wenige Minuten vor 3 Uhr beim Knoten St. Pölten, in der Kurve der Ausfahrt zur S33, angehalten werden. Der Lenker habe sich an dem Hindernis "vorbeigezwängt" - dabei musste er auch den Rückwärtsgang eingelegen - und die S33 dann an der Ausfahrt St. Pölten-Nord verlassen. Gemeinsam mit seinem Kollegen alarmierte der Fahrer dann die Polizei, so Preining. Die sichtlich überraschten Täter hätten den Geldtransporter nicht verfolgt.

Vermummter Täter trug Gewehr
Beim Passieren des als Blockade aufgestellten Kastenwagens habe der Geldtransporter die Leitschiene touchiert. Das Fahrzeug sei dadurch erheblich beschädigt worden. Ein zunächst ins Spiel gebrachter Sattel-Lkw stehe mit der Tat in keinem unmittelbaren Zusammenhang, betonte Preining zu Mittag. Der Lenker des Schwerfahrzeuges sei den Tätern vielmehr "in die Quere gekommen", weil er an der Ausfahrt zur S33 ebenfalls an dem Kastenwagen vorbei musste. Kurz drauf folgte bereits der Geldtransporter. Der Chauffeur des Schwerfahrzeugs wurde als Zeuge einvernommen.

Es sei davon auszugehen, dass die Räuber mit Waffengewalt an den Inhalt des Geldtransporters gelangen wollten, hieß es weiter. Laut dem Kriminalisten sah die Besatzung einen vermummten Mann mit einem Gewehr und einen zweiten, der einen Unterlegekeil in Händen hielt. Damit sollte der Geldtransporter in der Linkskurve zur S33 nach dem Anhalten offensichtlich an der Weiterfahrt gehindert werden.

Insgesamt vier Autos in Brand gesteckt
Die Täter steckten daraufhin den Kastenwagen unmittelbar am Knoten St. Pölten in Brand. Die Auffahrt zur S33 blieb aus Richtung Westen kommend für mehrere Stunden gesperrt. Zwei Pkws, die offensichtlich der Flucht gedient hatten, brannten wenig später bei der Ausfahrt Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) einige Kilometer weiter ostwärts aus. Laut Preining dürfte es sich um einen Skoda und einen alten VW Passat gehandelt haben. Ein mit Wiener Diplomatenkennzeichen versehenes viertes Auto wurde an der Stadtgrenze in Wien-Penzing angezündet. Es wurde ebenfalls völlig vernichtet. Sämtliche Fahrzeuge dürften ebenso wie die verwendeten Kennzeichen gestohlen gewesen sein.

Aufwendige kriminaltechnische Untersuchungen der in Brand gesteckten Fahrzeuge begannen noch in den Nachtstunden. Die Ermittler gingen von "mindestens drei Tätern" aus, die den spektakulären Coup verüben wollten. Die Fahndung blieb aber vorerst erfolglos.

Mitarbeiter "haben sich absolut richtig verhalten."
Ähnliche Überfälle waren in der jüngeren Vergangenheit u.a. in Tschechien verübt worden. Der Kriminalist betonte, dass man sich im Zusammenhang mit dem Fall vom Dienstag mit den Behörden im Nachbarland in Verbindung setzen werde. Denn: "So etwas hatten wir noch nicht", gestand Preining.

Für das auf Werttransporte spezialisierte Unternehmen Loomis stehen in Österreich 150 Autos im Einsatz. Heinz Marek, Riskmanager der Sicherheitsfirma, zeigte sich ebenfalls beeindruckt von den Transporter-Insassen: "Den Mitarbeitern geht es gut. Sie haben sich absolut richtig verhalten."

Zeugen, die ab 2.50 Uhr beim Knoten St. Pölten bzw. in der Folge auf der Richtungsfahrbahn Wien der A1 weiter ostwärts Beobachtungen gemacht haben, sind aufgerufen, sich an die nächste Polizeidienststelle bzw. an den Journaldienst des Landeskriminalamtes unter der Telefonnummer 059133/30-3333 zu wenden.

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