Metall-"Renaissance"

EVN kämpft in Bulgarien gegen Diebesbanden

Niederösterreich
23.02.2011 15:38
Der Energieversorger EVN hat in Bulgarien mit Diebstählen und illegalen Manipulationen im Stromnetz zu kämpfen. 2010 seien die Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr um das Vierfache gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Sofia mit. Insgesamt seien über 191 Kilometer Kupferdraht gestohlen worden. Auch mit der Politik hatte das niederösterreichische Unternehmen zu "kämpfen".

Durch die Diebstähle entstand der Firma ein Schaden von 330.000 Euro. Die Polizei soll allein in den vergangenen 24 Stunden in drei Regionen Bulgariens drei Banden festgenommen haben, die mit gestohlenem Draht unterwegs waren, berichteten bulgarische Medien. Allein bei einer Gruppe seien über 100 Kilo Kupferdraht mit Bleiummantelung im Auto gefunden worden.

Renaissance der Metalldiebstähle
Das Problem gab es bereits in Krisenzeiten der 1990er-Jahre. Alle Versuche, stärkere Kontrollen einzuführen, scheiterten damals. Durch die Weltwirtschaftskrise erlebte das Phänomen eine Renaissance. Zuletzt wurde sogar die Metallbüste des als Nationalhelden gefeierten Poeten Hristo Botew in seiner Geburtsstadt Kalofer gestohlen und kurz darauf auf einem Schrottplatz einer Firma gefunden.

Geheimdienst stürmte Kundenzentrale
Auch mit Bulgariens Regierung hatte die EVN im Vorjahr zu kämpfen. Nachdem Premierminister Bojko Borissow den ausländischen Unternehmen vorgeworfen hatte, zu wenig zu investieren und keine Dividenden an den Staat, der mit 33 Prozent an den Firmen beteiligt ist, abzuliefern, standen im April plötzlich bewaffnete Männer einer Geheimdienst-Einheit vor der Tür der Kundenzentrale des Energieversorgers aus Niederösterreich (siehe Infobox).

Zuletzt sorgte der Energieversorger in Bulgarien im Dezember des Vorjahres selbst für negative Schlagzeilen. Das Unternehmen hatte dem Bergwerk "Balkan 2000" die Stromzufuhr wegen unbezahlter Rechnungen abgeschaltet. 80 Bergleute, die sich zu diesem Zeitpunkt noch unter Tage befanden, waren für rund vier Stunden eingeschlossen (siehe Infobox).

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