Fall Julia Kührer

Ermittler hoffen auf neue Spuren durch Zeugenaussagen

Niederösterreich
11.08.2010 12:01
Mehr als 30 Personen werden ab Mittwochnachmittag im Fall der seit mehr als vier Jahren vermissten Julia Kührer aus Pulkau (Bezirk Hollabrunn) vom Bundeskriminalamt (BK) einvernommen. Bei diesen Personen soll es sich um Besucher jener Motocross-Veranstaltung in Schrattenthal (Bezirk Hollabrunn) handeln, die Julia drei Tage vor ihrem Verschwinden besuchte. Auf dem Bild sieht man, wie die Vermisste heute aussehen könnte und ihren auffälligen Schlüsselbund.

Die Ermittler wissen mittlerweile, dass die damals 16-Jährige am 24. Juni 2006 von 21 bis mindestens kurz nach 23 Uhr dort war. Mit wem sie die Veranstaltung besuchte, ist bis dato ungeklärt.

"Auch der kleinste Hinweis ist hilfreich"
"Wir wissen, dass auch andere Jugendliche aus Pulkau dort gewesen sein dürften. Sie stammen aber nicht aus dem unmittelbaren Freundeskreis von Julia", sagte Bundeskriminalamt-Sprecher Alexander Marakovits. Besucher der Motocross-Veranstaltung in Schrattenthal werden gebeten, sich beim BK zu melden. "Auch der kleinste Hinweis, gerne auch vertraulich, ist für die Ermittler hilfreich", sagte der Sprecher. Bei den Hinweisgebern, die nun befragt werden sollen, handelt es sich hauptsächlich um Motorsportler aus dem Großraum St. Pölten.

Julia stieg vermutlich freiwillig in ein Fahrzeug
Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass Julia vor ihrem Verschwinden jemanden kennengelernt haben dürfte, von dem aufgrund der kurzen Zeit weder die Eltern noch die Freunde wussten. Möglicherweise hat sich das Mädchen am 27. Juni, dem Tag, seit dem Julia vermisst wird, mit der jungen Bekanntschaft nach der Schule getroffen und stieg freiwillig in ein Fahrzeug.

Nach wie vor offen ist, wer jene drei Jugendlichen sind, die laut einem Zeugen am 27. Juni um 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau, vis-a-vis der Post, mit Julia gesehen worden waren. Sie waren mit einem silbernen Auto unterwegs.

Nachdem die Befragungen im engsten Umkreis der Vermissten wenig zielführend waren, haben die Cold-Case-Ermittler im BK nun damit begonnen, die Tage vor dem Verschwinden der damals 16-jährigen Niederösterreicherin zu rekonstruieren. Der Besuch der Jugendlichen mit zwei Freundinnen am Donauinselfest am 24. Juni 2006 steht ebenfalls weiterhin im Blickpunkt der Polizei. Möglicherweise hat sie dort ihre neue Bekanntschaft kennengelernt.

Freundinnen wissen nicht, mit wem Julia unterwegs war
Die beiden Mädchen, mit denen Julia damals unterwegs war, wurden ebenfalls dazu befragt, konnten aber keine sachdienlichen Hinweise liefern. Sie wissen nicht, mit wem ihre Freundin später am Abend die Motocross-Veranstaltung besucht hat. Weitere Bilder vom Donauinselfest wollen die Ermittler in den kommenden Tagen veröffentlichen. Sofern es gelingt, die Dateien wiederherzustellen, die sich auf einem alten Computer eines Hinweisgebers befinden. Rund fünf Beamte bilden das Kernteam der Cold-Case-Ermittler im Fall Julia Kührer. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz - auch in den Nachtstunden.

Hinweise können auf mehreren Wegen an das Bundeskriminalamt übermittelt werden. Per Post: SPOC, Josef Holaubek-Platz 1, 1090 Wien; per Telefax: 01 24836-85191; telefonisch: 01 24836-85025-85027 oder per E-Mail an bmi-ii-bk-spoc@bmi.gv.at. Alle Hinweise werden anonym behandelt.

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