Staatsanwalt prüft

Betrugsanzeige nach Handspiel von Edin Salkic

Fußball
24.05.2011 19:42
Nachdem Wiener Neustadts Stürmer Edin Salkic am Sonntag im Liga-Match gegen Sturm Graz mit einem kuriosen Handspiel in der Schlussphase den Steirern ein Elfer-Geschenk bescherte, ist am Dienstag in Wiener Neustadt bei der Staatsanwaltschaft von einer Privatperson eine Anzeige wegen Betrugsverdachts eingegangen.

Es gehe nun um eine "rechtliche Einordnung", die von der Staatsanwaltschaft zu prüfen sei. Dann sei zu entscheiden, "ob und welche Erhebungsschritte eingeleitet werden", so Habitzl. Sturm hatte die Partie durch den Elfmeter in der 87. Minute für sich entschieden.

ÖFB schaltet Staatsanwaltschaft ein
Der ÖFB hat indes am Dienstagnachmittag die Grazer Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Österreichs Verband wurde von der "Einsatzgruppe bei auffälligem Wettverhalten" (tipp3, österreichischer Buchmacherverband, ÖFB, Bundesliga) benachrichtigt, dass es bei diesem Spiel auffälliges Wettverhalten am asiatischen Markt gegeben hat und hat davon die Grazer Staatsanwaltschaft in einem Schreiben in Kenntnis gesetzt.

ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig geht davon aus, dass sich die Grazer nun mit diesem Schreiben auseinandersetzen."Ich glaube, dass dieses offizielle Schreiben mehr wert ist, als die anonyme Anzeige", so Ludwig.

Salkic beteuert seine Unschuld
Die Klubführung von Wiener Neustadt reagierte und lud Salkic am Dienstag bereits vor Bekanntwerden der Anzeige zu einem Gespräch, an dem unter anderem Trainer Peter Schöttel und Manager Alexander Gruber teilnahmen. Dabei betonte der Stürmer laut Gruber noch einmal seine Unschuld und seine Bereitschaft zur Kooperation - etwa bei einer möglichen Offenlegung von Kontodaten oder Telefonlisten. Im Zusammenhang mit der Betrugsanzeige will der Verein nun konstruktiv mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten. "Wir warten jetzt einmal, wie es weitergeht, und wenn man auf uns zukommt, werden wir alle gewünschten Auskünfte erteilen", erklärte Gruber.

Schöttel würde ein mögliches Verfahren sogar begrüßen. "Wir wollen ja alle miteinander, dass Klarheit herrscht. Und wenn das dazu beiträgt, ist es gut", sagte der künftige Rapid-Trainer. Die möglichen Konsequenzen aus der Betrugsanzeige sah der Wiener auch als Chance für Salkic. "Es wird im Interesse von Edin sein, dass alles aufgeklärt wird. Wenn einer nichts zu verbergen hat, wird er froh sein, dass er das zeigen kann."

Schöttel: "Kann mir nicht vorstellen, dass er so dumm ist"
Der kuriose Griff zum Ball von Salkic ist für Schöttel noch immer ein Rätsel. "Im Spiel hat es ganz schlimm ausgesehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so dumm ist, mit 21 Jahren seine Karriere aufs Spiel zu setzen. Ich wünsche ihm, dass es wirklich ein Blackout war", meinte der 44-Jährige. Im Dienstag-Gespräch habe Salkic einen verzweifelten Eindruck gemacht. "Er hat gesagt, dass er nicht weiß, warum er es getan hat, aber dass es keinesfalls Manipulation gewesen ist", erzählte Schöttel.

Im abschließenden Saisonspiel am Mittwoch in Mattersburg steht Salkic nicht im Kader. "Das ist besser, weil viel über ihn geschrieben wird, was nicht stimmt, und es wäre für die Mannschaft nicht gut, weil er viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde und das schlecht für die Konzentration wäre", erklärte Schöttel. Laut Gruber handelt es sich bei Salkic Streichung aus dem Aufgebot um eine kurzfristige und einmalige Maßnahme. An eine Auflösung des bis 2012 laufenden Vertrags des Angreifers sei nicht gedacht. "Er sagt, er ist sich keiner Schuld bewusst, und wir glauben ihm", betonte der Klub-Manager.

Alle Details zum fragwürdigen Handspiel findest du in der Infobox!

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(Bild: KMM)



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