Kredite versprochen

Betrüger prellen 40 Opfer um über eine Million Euro

Niederösterreich
19.04.2011 12:22
Um rund 1,2 Millionen Euro sollen vier Betrüger 40 Personen in Österreich geschädigt haben. Sie dürften Privatpersonen versprochen haben, ihnen hohe Kredite zu vermitteln und hätten dafür Beiträge zu Vorauszahlungen, Notarkosten, etc. eingestreift. Vier Personen - ein 38-jähriger Finanzberater aus Amstetten, eine 64-jährige Wienerin, ein 68-Jähriger aus Leibnitz in der Steiermark und ein 58-jähriger Wiener - wurden in den vergangenen Wochen teils in Österreich, teils in Deutschland festgenommen und in die Justizanstalt Wien eingeliefert.

Wie die Sicherheitsdirektion am Dienstag berichtete, hatten die Beschuldigten seit 2008 eine Firma in Wien, die vorgab, Kredite an Privatpersonen mit entsprechenden Projekten zu vergeben. Als Geldgeber sollte ein südamerikanischer Großkonzern fungieren, erklärte Franz Kern von der Betrugsgruppe im NÖ Landeskriminalamt (LKA). Ihre Kunden - oft Personen mit gescheiterten Firmen oder ähnlichem, die von den Banken kein Geld mehr bekamen - wurden über ihre Homepage und auch via Mundpropaganda angeworben.

Verdächtige glaubten anfangs selbst noch an System
Den Opfern versprachen sie, Kredite im Umfang von stolzen 2,4 Milliarden Euro zu vermitteln - einzelne Kreditsummen bewegten sich dabei um die 90 Millionen Euro. Anfangs dürften die Verdächtigen wirklich an das System mit dem südamerikanischen Unternehmen geglaubt haben, meinte der Ermittler. Sie reisten sogar mehrfach dorthin, hätten den Firmenchef - angeblich aus Zeitgründen - aber nie persönlich getroffen. Auch die Gelder wurden anfangs noch weiterüberwiesen, später behielten sie die Summen teilweise. Für jeden erfolgreich vermittelten Kredit sei den Beschuldigten laut Kern 1,5 Prozent der Kreditsumme als Provision versprochen worden.

Dutzende Opfer auch in Deutschland
Im vergangenen Jahr hätten die Beschuldigten die Firma in Wien stillgelegt und seien ins deutsche Köln übersiedelt. Auch dort sind bereits etwa 30 Geschädigte bekannt. Auf schnellem und einfachem Weg zu hohen Geldsummen zu kommen, ziehe immer Leute an, die dann auf Betrüger hereinfallen, stellte der Ermittler fest. Er warnte eingehend vor derartigen Websites im Internet - die es aber massenhaft gebe: "Ich könnte Ihnen sicher zehn Seiten auf einen Schlag nennen. Das zu erheben, wäre eine unendliche Geschichte".

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