Drei Überfälle

Bankräuber wandern bis zu zehn Jahre hinter Gitter

Österreich
16.09.2013 15:35
Empfindliche Freiheitsstrafen hat es am Landesgericht Wiener Neustadt am Montag für drei Männer gesetzt, denen die Anklage insgesamt drei bewaffnete Überfälle auf Banken und Postpartner in Niederösterreich und im Burgenland vorgeworfen hatte. Zwei Angeklagte (47 und 49) wurden wegen schweren Raubes in drei Fällen zu je zehn Jahren verurteilt, ein 42-Jähriger fasste sieben Jahre aus.

Der 42-Jährige, der nur beim letzten Coup dabei gewesen war, verzichtete auf Rechtsmittel, die beiden anderen Männer nahmen Bedenkzeit. Da die Staatsanwältin keine Erklärung abgab, sind die Urteile nicht rechtskräftig.

Festnahme nach Verfolgungsjagd auf A1
Die Beschuldigten hatten am 12. März ein Geldinstitut in Kemmelbach überfallen. Auf ihrer Flucht auf der Westautobahn (A1) wurden sie durch Zivilfahrzeuge der Polizei verfolgt und an der Wiener Stadtgrenze bei Auhof - rund 80 Kilometer vom Tatort entfernt - vom Einsatzkommando Cobra gestoppt und festgenommen. Sie hatten sich zum Prozessauftakt schuldig bekannt. Neben dem Überfall in Kemmelbach ging es um einen am 21. Dezember 2012 verübten Bankraub in Sigleß (Bezirk Mattersburg/Burgenland) und einen Überfall auf eine Postpartner-Filiale in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) am 4. Jänner 2013.

Hinter Gittern kennengelernt
Kennengelernt hatte sich das Trio hinter Gittern - damals bereits Pläne zu Überfällen geschmiedet zu haben, bestritt der Erstangeklagte aber: Man sei sich vielmehr einig gewesen, "nie wieder etwas machen zu wollen". Der Haftentlassung folgten Schwierigkeiten bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, erzählte der gelernte Installateur, der auch Alimente für seinen Sohn zahlen musste. Schließlich habe er keinen anderen Ausweg aus seiner finanziellen Misere gesehen. Die bei den Taten verwendete Waffe sei aber ungeladen gewesen, und er habe damit nur herumgefuchtelt und niemanden direkt bedroht. Geldprobleme führten auch der Zweit- und Drittangeklagte als Motiv an.

Richter zweifelte an Geldsorge als Tatmotiv
Der Richter erkannte zwar das reumütige Geständnis an, verwies aber darauf, dass ein solches zu erwarten war, nachdem das Trio im Fluchtfahrzeug mit Waffe, Maskierung und der Beute in der Höhe von mehr als 35.000 Euro angehalten worden war. Erschwerend wirkten sich das "Vorleben" der Angeklagten aus, der rasche Rückfall - die Überfälle wurden in der offenen Probezeit begangen - und beim 47-und 49-Jährigen auch die mehrfache Tatbegehung.

Die geschilderten Geldsorgen und Probleme bei der Arbeitssuche als Vorbestrafte wollte der Richter so nicht gelten lassen: Der Hauptangeklagte habe sogar von sich aus einen Job gekündigt, der 49-Jährige über ein Einkommen von 2.000 Euro verfügt. Vielmehr hätten die Angeklagten aus reiner Gewinnsucht gehandelt, um einen besseren Lebensstil zu pflegen.

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