Protest beendet

Asylwerber nähte sich am Flughafen Wien Mund zu

Österreich
31.03.2014 15:43
Eine Gruppe iranischer Asylwerber wehrt sich derzeit mit drastischen Mitteln gegen die Abschiebung aus Österreich. Die sieben Männer - sie sind am Flughafen Wien untergebracht - sind in Hungerstreik getreten, einer von ihnen nähte sich am Sonntag sogar den Mund zu. Am Montag gab die Gruppe den Protest auf.

Zuständig in der Asyl-Causa ist eigentlich Slowenien, da die Männer dort ihren Erstantrag gestellt haben, hieß es aus dem Innenministerium. Später wurde zwar auch in Österreich ein Asylantrag eingebracht. Das Dublin-Abkommen sieht aber vor, dass das Verfahren in jenem Staat durchzuführen ist, in dem erstmals ein Ansuchen gestellt wurde.

Die sieben Männer im Alter zwischen 23 und 28 Jahren wollten ihre bevorstehende Ausweisung nach Slowenien jedoch nicht akzeptieren und traten in ihrer Unterbringung in Schwechat (im Bild das dortige Anhaltezentrum) in einen Hungerstreik. Am Sonntag eskalierte die Lage, als sich einer der Asylwerber den Mund zunähte.

Protest am Montag beendet
Der Iraner wurde mittlerweile medizinisch und psychologisch betreut und stimmte am Montag auch zu, sich die Naht entfernen zu lassen. Auch die übrigen Asylwerber beendeten daraufhin den Protest. Als Grund für sein Handeln gab der Mann an, dass ein Schlepper der Gruppe die Überstellung nach Österreich zugesichert habe.

Gebracht hat die Aktion letztlich nichts. Die Männer werden voraussichtlich noch diese Woche nach Slowenien gebracht, wo die Behörden für das Asylverfahren zuständig sind.

Gute Chancen auf Asyl für Iran-Flüchtlinge
Der Iran gehört zu jenen Staaten, deren Bürger eine gute Chance auf Asyl in Österreich haben. Im Vorjahr gab es 595 Asylanträge von Iranern. Die Anerkennungsquote 2013 lag bei 76 Prozent und damit gleich hoch wie bei Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

Der dramatische Protest gegen die Abschiebung ist kein Einzelfall. Auch im Vorjahr nähte sich ein Asylwerber den Mund zu. Der Afghane hatte damit gegen die unzureichende Versorgung in seiner Kärntner Unterkunft protestiert.

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