Bislang sind der Rechtsanwaltskammer Niederösterreich vier Fälle von geschädigten Klienten bekannt. Der Verdächtige habe dabei als Treuhänder Geld nicht oder nur unvollständig an die eigentlichen Empfänger weitergeleitet, erklärte ein Sprecher. Der Schaden übersteige 60.000 Euro. Die Sache kam erst ans Licht, als die Opfer Anzeige bei der Polizei erstatteten. Es werden jedoch noch weitere Geschädigte befürchtet. "Wir bitten alle Betroffenen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um weitere Schritte zu besprechen", hieß es seitens der Kammer.
"Der uns gemeldete Fall ist äußerst bedauerlich. Wir werden als Berufsvertretung der Anwälte Niederösterreichs dafür sorgen, dass den geschädigten Klienten über unseren Notfallfonds rasch geholfen wird", versicherte Michael Schwarz, Präsident der Rechtsanwaltskammer.
"Abdeckung der Lebenshaltungskosten" als Motiv
Die Kammer sei Montag früh via Fax von dem Verdächtigen kontaktiert worden, erklärte der Sprecher. In dem Schreiben habe der Anwalt die Kammer über die Zurücklegung der Berechtigungen informiert und sein Bedauern ausgedrückt. Er habe auch Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt erstattet. Als Motiv für seine Taten führte der Beschuldigte "Abdeckung der Lebenshaltungskosten" an.
Doch nicht nur beruflich, sondern auch privat soll der Mann als Obmann eines Elternvereins seit 2005 Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Die Polizei ermittelt.
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