Zehn Festnahmen

Anabolika im Wert von vielen 100.000 Euro sichergestellt

Niederösterreich
06.07.2010 17:49
Die Ermittlungsgruppe Anabolika des Landeskriminalamts Niederösterreich (LKA) hat - nach der Festnahme einer fünfköpfigen internationalen Tätergruppe Ende November 2009 - weitere Erfolge erzielt, berichtete die Sicherheitsdirektion am Dienstag: Seit März wurden in Zusammenarbeit mit dem Anti-Doping-Referat des Bundeskriminalamtes mehrere koordinierte Amtshandlungen gegen die Anabolikakriminalität in Wien, Niederösterreich und der Steiermark geführt und zehn Verdächtige festgenommen. Substanzen im Verkehrswert von mehreren 100.000 Euro wurden sichergestellt.

Im Zuge der Erhebungen gegen die Betreiber diverser Internetplattformen stießen die Ermittler auf einen 27-Jährigen aus dem Bezirk Wiener Neustadt, der unter anderem in einem Online-Forum mit Anabolika, Hormonen und Stimulanzien handelte. Bei einer Hausdurchsuchung fanden sich zahlreiche Anabolika, Hormone und Stimulanzien, an der Wohnadresse seiner Eltern wurde sein Lager ausgehoben.

Die sichergestellten Anabolika repräsentierten einen Verkehrswert von 50.000 Euro. Der Verdächtige, der im April festgenommen worden war, gestand, in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren Mittel mit einem Gesamtgewinn von 16.000 Euro vertrieben zu haben. Dabei habe er die Substanzen entweder per Post in Österreich oder in weitere Länder der EU versandt sowie an Konsumenten in seinem Nahbereich verkauft.

Hausdurchsuchungen unter anderem im Bezirk Mödling
Weiters wurden ein 30-Jähriger aus dem Bezirk Mödling und ein 26-Jähriger aus Liesing ausgeforscht, die ebenfalls seit Mitte 2008 mit großen Mengen Anabolika, Hormonen und Stimulanzien gehandelt haben sollen. In diesem Fall gab es sieben Hausdurchsuchungen, wobei mehrere tausend Stück von 100 verschiedenen Produkten vorwiegend aus den USA, China und Frankreich sichergestellt wurden.

Dazu kamen über 1.000 Stück des Anabolikapräparates H-Drol und mehrere hundert Stück Anabolika in Form von so genannten Blades. Der Wert der Substanzen belief sich auf mindestens 200.000 Euro. Beide Beschuldigten zeigten sich laut Polizei geständig, wollten jedoch nicht gewusst haben, dass die Produkte auf der Verbotsliste stehen.

Zwei Tonnen Substanzen beschlagnahmt
Bis dato hat die im Vorjahr gegründete Einsatzgruppe Anabolika insgesamt 20 Festnahmen von hauptsächlich international agierenden Anabolikahändlern verzeichnet. Dabei wurden mehr als zwei Tonnen Anabolika, Hormone und Stimulanzien beschlagnahmt.

Unter dem Verdacht des Anabolikahandels festgenommen wurden vor kurzem auch ein 30-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten und sein Wiener Lieferant. Bei dem 37-Jährigen wurden unter anderem 10.000 Ampullen und 8.000 Tabletten im Straßenverkaufswert von mindestens 100.000 Euro gefunden.

Fluchtversuch mit Tasche voll Anabolika
Weitere Verhaftungen galten einem 39-Jährigen aus dem Bezirk Leibnitz und einem 33-Jährigen aus dem Raum Graz, die als Konsumenten und gewerbsmäßig agierende Verkäufer agiert haben sollen. Die Lebensgefährtin des 33-Jährigen versuchte, mit einer Sporttasche voll Anabolika über die Terrasse zu flüchten. Bei seiner Einvernahme nannte der geständige 33-Jährige den 39-Jährigen als Lieferanten.

Zuletzt forschten die Kriminalisten einen 53-Jährigen aus dem Bezirk Horn und einen 39-Jährigen aus dem Bezirk Krems aus. Beide seien laut Sicherheitsdirektion ebenfalls Konsumenten und Verkäufer gewesen, die Ehefrau habe den 53-Jährigen unterstützt. Ein 46-Jähriger habe aus dem Kosovo in mehreren Fahrten Anabolika ins Land geschmuggelt.

Die jüngsten Festnahmen seien aus kriminaltaktischen Gründen erst jetzt bekanntgegeben worden. Weitere Ermittlungen zur Ausforschung von Zwischenhändlern und Konsumenten sind im Gang, auch werden noch umfangreiche Befragungen von Zeugen und Beschuldigten durchgeführt.

Hinweise betreffend Anabolikahandel werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsgruppe Anabolika, unter der Telefonnummer 059133/303401-3405 erbeten.

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