Ineinander verkeilt

Zug rammt Lastwagen: Sieben Menschen verletzt

Österreich
05.07.2016 16:15

Sieben Menschen sind Dienstagfrüh bei einem Zusammenstoß zwischen einem Lkw und einem Zug in der Nähe vom oberösterreichischen Sattledt verletzt worden. Die Strecke zwischen Wels und Grünau im Almtal musste gesperrt werden. Der entstandene Schaden ist enorm.

Laut Polizei wollte ein 42-jähriger Kraftfahrer aus dem Bezirk Amstetten um 5.45 Uhr mit seinem Lkw über eine unbeschrankte Eisenbahnkreuzung der Almtalbahn fahren. Die ÖBB bezeichnen sie als "technisch ungesichert" - was bedeutet, dass sich dort zwar keine Schranken oder Lichtzeichen befinden, wohl aber ein Andreaskreuz und Stoppschild.

Beim Übersetzen übersah der 42-Jährige allerdings einen Richtung Wels fahrenden Triebwagen mit etwa 40 Insassen. Der 49-jährige Lokführer konnte den Zug nicht mehr rechtzeitig stoppen und stieß mit dem Lkw zusammen. Beide Fahrzeuge verkeilten sich ineinander. Der Zug sprang aus den Gleisen und drohte zudem auch noch umzukippen. Sechs Fahrgäste sowie der Lkw-Fahrer wurden bei dem Zusammenstoß verletzt und im Klinikum Wels ambulant behandelt.

Kraftstoff im Erdreich versickert, 250.000 Euro Schaden
Beim Zusammenstoß wurde der Tank des Lastwagens aufgerissen, etwa 100 Liter Dieselkraftstoff versickerten im Boden. Ein Geologe des Landes Oberösterreich ordnete daher eine Abtragung des kontaminierten Erdreichs an. Die Bergungsarbeiten selbst gestalteten sich äußerst schwierig. Beim Entfernen des Lastwagens wäre der Triebwagen umgestürzt. Der Zug musste deshalb gestützt und von einem Hilfszug der ÖBB gesichert werden. Dann konnte der Lkw von einer Spezialbergefirma geborgen und abtransportiert werden.

Die ÖBB berichteten von Schäden am Triebwagen, an der Oberleitung und der Gleisanlage. Insgesamt werden die Kosten auf bis zu 250.000 Euro geschätzt. Zudem sei der Lkw ein Totalschaden. Die Strecke wurde gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Reparaturarbeiten dauern voraussichtlich bis Mittwoch, möglicherweise auch bis Donnerstagfrüh.

Bei den Bundesbahnen verweist man darauf, dass seit zehn Jahren massiv in die Sicherheit bei Bahnübergängen investiert werde - zuletzt 25 Millionen Euro pro Jahr. Die Zahl der Eisenbahnkreuzungen sei österreichweit in diesem Zeitraum auf 3389 halbiert worden.

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