"Neo-Antisemitismus"

Zentralrat der Juden warnt vor noch mehr Migranten

Österreich
29.06.2016 12:40

Mit sorgfältig überlegten Worten warnt nun auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland vor einer Fortsetzung der Asyl-Einladungspolitik ohne Limits: "Die Flüchtlinge kommen ganz überwiegend aus Staaten, die mit Israel tief verfeindet sind", sieht Josef Schuster die Gefahr eines neuen Antisemitismus. Bei vielen Geflüchteten seien Hass auf Juden und Intoleranz feste Bestandteile ihrer Kulturen. Auch in Wien ist die jüdische Gemeinde in Sorge.

"Das Sicherheitsgefühl war schon größer", stellte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, bei einem Vortrag an der Katholischen Akademie am Dienstagabend in München fest. Der größte Teil der in Deutschland lebenden Juden denke zwar nicht ans Auswandern, aber die Bedrohung sei gestiegen: "Die Flüchtlinge, die in so großer Zahl seit dem vergangenen Jahr bei uns Zuflucht suchen, kommen ganz überwiegend aus Staaten, die mit Israel tief verfeindet sind." Schuster, der bereits einmal seine Bedenken zum Zuzug ohne Limits geäußert hat, warnt deshalb: "Wer mit einem solchen Feindbild groß geworden ist, legt es nicht beim Grenzübertritt ab."

Die Angst der jüdischen Mitbürger sei "durchaus begründet", sagt der Präsident des Zentralrats jetzt bei seinem Vortrag: Es sei zu erkennen, dass es unter den vielen jungen Muslimen in Deutschland einen "recht ausgeprägten Antisemitismus" gebe.

Ebenso deutliche Warnung aus Wien
Bei Gesprächen der "Krone" mit Mitgliedern der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien hat sich gezeigt, dass viele jüdische Bürger die auch in Österreich kaum gebremste Zuwanderungswelle als "überaus gefährlich" einstufen. So meinte der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, bereits im Winter: "Österreich ist bei der Aufnahme der Flüchtlinge am Rande seiner Kapazitäten." Er warnte ebenfalls vor den Folgen der Zuwanderung radikaler Islamisten: Sie bereiten ihm "mehr Sorgen als 'traditionelle' Formen des Antisemitismus bei der europäischen extremen Rechten." Der islamistische Antisemitismus begnüge sich nicht mit "hate speech" (Hassrede), sondern sei auch zum "hate crime" (Verbrechen aus Hass) fähig.

PS: Den in Wien regierenden Sozialdemokraten ist diese große Sorge der jüdischen Community, zu der bisher traditionell ausgezeichnete Kontakte bestanden haben, offenbar ziemlich egal. Die großen Player der SPÖ im Rathaus und im Kanzleramt lassen ihre "Refugees welcome"-Fans eine gefährliche Asylpolitik weiterspinnen: Wiens Stadträtinnen und der ultralinke Flügel der SPÖ holen noch weitere Zehntausende Muslime ins Land - noch dazu ungeprüft, wer Opfer oder vielleicht doch Täter ist.

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