Bei Restaurierung

Zarenbild auf Rückseite von Lenin-Gemälde entdeckt

Wissenschaft
19.11.2016 07:02

Ein Bildnis des letzten russischen Zaren Nikolaus II., das fast 90 Jahre lang auf der Rückseite eines Gemäldes von Wladimir Iljitsch Lenin verborgen war, soll demnächst in St. Petersburg ausgestellt werden. Die Restaurierung des vier mal drei Meter großen Bildes sei nahezu abgeschlossen, sagte die Leiterin des Restauratoren-Teams, Tatjana Pozelujewa, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Das Lenin-Gemälde von Wladislaw Ismailowitsch aus dem Jahr 1924 zeigt den Führer der bolschewistischen Revolution vor der Peter-und-Pauls-Festung der ehemaligen Zarenstadt. Es wurde in den 1970er-Jahren beschädigt, aber erst 2013 begannen Fachleute der Staatlichen Akademie für Kunst und Design in St. Petersburg mit seiner Restaurierung.

Unter Schichten wasserlöslicher Farbe entdeckten sie dabei das Bild von Nikolaus II. Der Künstler Ilja Galkin hatte es 1896 gefertigt, 22 Jahre vor der Ermordung des Zaren und seiner Frau und seiner fünf Kinder durch die Bolschewiken in der Ural-Stadt Jekatarinenburg. Nach dem Fall der Sowjetunion 1991 wurden die in einem Wald verscharrten sterblichen Überreste der Zaren-Familie geborgen.

Doppelporträt wird in St. Petersburg ausgestellt
"Wir waren bass erstaunt", erinnerte sich Pozelujewa. Normalerweise würden alte Bilder einfach übermalt und dabei häufig zerstört. In diesem Fall habe der Maler Ismailowitsch aber dafür gesorgt, dass das Bild seines Kollegen Galkin erhalten blieb.

"Es wirkt fast so, als hätte er gehofft, dass das Porträt von Nikolaus II. eines Tages wiederentdeckt wird". Dabei sei Ismailowitsch auch ein hohes persönliches Risiko eingegangen, so die Restauratorin. Ende des Monats wird die Leinwand mit beiden Gemälden in der Kunstakademie Stieglitz ausgestellt.

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