"Ist rechtsextrem!"

Wunschkennzeichen sorgte für Behördenchaos

Österreich
26.01.2017 07:21

Damit hatte ein Transportunternehmer in der Kärntner Stadt Völkermarkt nicht gerechnet: Als er das Wunschkennzeichen für einen seiner Lkw verlängern wollte, erlebte der Firmenchef sein blaues Wunder. Die Behörde ließ ihn mit "Zug 18" abblitzen. Begründung: Diese Kombination sei laut Kraftfahrgesetz-Novelle rechtsextrem. Einen Monat lang musste der Laster stehen, ehe die Behörde einlenkte.

In Kooperation mit dem Mauthausen-Komitee erarbeitet das Verkehrsministerium seit der Novelle des Kraftfahrgesetzes im Jahr 2015 jährlich eine Liste von Zahlen-/Ziffernkombinationen, die auf Wunschkennzeichen nicht mehr verwendet werden dürfen. "Dabei geht es um Nazi-Codes und rechtsextreme Chiffren, die in unserer Gesellschaft keinen Platz finden dürfen", rechtfertigte Verkehrsminister Alois Stöger damals die Novellierung. Darunter fällt auch die Zahl 18 (1= A, 8 = H, diese Kombination steht für Adolf Hitler).

"Wurden von Behörde nicht einmal informiert"
Für den Unterkärntner Frächter, der seine Lkw-Flotte aus organisatorischen Gründen schon immer mit den Kennzeichen "Zug 1" bis "Zug 25" durchnummeriert, ist das unverständlich. "Unsere Kennzeichen haben nicht in geringster Weise etwas mit Wiederbetätigung oder Nazi-Codes zu tun", heißt es seitens des Unternehmens: "Außerdem wurden wir von der Behörde nicht einmal darüber informiert. Erst als wir bei der BH um die Verlängerung für das Kennzeichen angesucht haben, wurde uns mitgeteilt, dass 'Zug 18' nicht zulässig sei."

Fazit: Der Lkw durfte nicht mehr in Betrieb genommen werden. Der Firma entstanden dadurch zusätzliche Kosten. Deshalb wollte der Unternehmer nicht lockerlassen. Er schaltete einen Rechtsvertreter ein. Schließlich lenkte die Behörde ein, da es sich um eine Flottennummerierung handelt: In diesem Fall würde eine Ausnahme gemacht.

Alexander Schwab, Kronen Zeitung

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