Trans-Mutter im Talk

“Wollen unseren Sohn als Kind der Liebe erziehen”

Ausland
25.09.2016 10:16

Ein Mann, eine Frau und ihr erstes Kind - klingt wie eine normale Familie, wäre da nicht eine Sache anders: Mutter Diane Rodriguez (34) ist rein biologisch gesehen ein Mann, der Vater ihres Kindes aber eine Frau. Beide Eltern sind transsexuell. Im katholisch geprägten Südamerika sorgte das Paar deshalb für viele Schlagzeilen. Vor drei Monaten kam das gemeinsame Kind auf die Welt. Im Interview mit der "Krone" sprach die Transgender-Mutter über ihre ungewöhnliche Familie, Geschlechtsumwandlungen und Hasspostings.

"Krone": Wie fielen die Reaktionen auf die Geburt Ihres Kindes aus?
Diane Rodriguez: Der Großteil der Menschen hat uns gratuliert und uns Glück gewünscht. Die Geburt eines neuen Lebens ist doch in allererster Linie ein Zeichen der Liebe.

"Krone": Gibt es schon einen Namen für Ihr Kind?
Rodriguez: Wir denken sehr viel darüber nach, weil wir ihm unbedingt einen wenig gebräuchlichen Namen geben wollen. Wir glauben, dass der Name die Kraft der Liebe repräsentieren sollte.

"Krone": Ihr Sohn wird anders aufwachsen als andere Kinder. Wie wollen Sie ihn erziehen?
Rodriguez: Unser Sohn soll in einem Umfeld des Respekts und des Verständnisses heranwachsen. Wir wollen ihn da nicht einschränken. Sofern er dadurch keinen Schaden erleidet oder anderen Schaden zufügt. Wir wollen ihn als Kind der Liebe erziehen.

"Krone": Planen Sie, weitere Kinder zu bekommen?
Rodriguez: Ja, klar würden wir gern noch mehr Kinder über natürliche Empfängnis bekommen, so wie es jetzt halt auch bereits geklappt hat.

"Krone": Ziehen Sie und Ihr Mann eine Geschlechtsumwandlung in Betracht?
Rodriguez: Mein Mann und ich werden uns nicht operieren lassen. Wir glauben, dass uns die Wissenschaft mit einer geschlechtlichen Umwandlung keinen Gefallen tun würde. Daher werden wir unsere Geschlechtsteile behalten. Wir wollen uns in unserer Transsexualität einfach wohlfühlen.

"Krone": Im Internet wurde die Geburt Ihres Kindes auch heftig diskutiert. Wie gehen Sie mit Hasspostings um? Was sagen Sie den Menschen, die Ihre Beziehung und Art zu leben kritisieren?
Rodriguez: Ich sage ihnen: Mit Liebe ist alles möglich und mit Liebe haben Fernando und ich auch ein Kind bekommen.

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