St. Pölten

Wisio und Beichler lehnen “Freikauf”-Angebot ab

Sport
09.08.2016 16:59

Die bei Bundesligist SKN St. Pölten in Ungnade gefallenen Tomasz Wisio und Daniel Beichler haben das Angebot des Vereins zur Auflösung ihres jeweiligen Vertrages am Montag abgelehnt. Damit ist die Causa wieder bei den Gerichten gelandet. Wisio weigert sich weiter gegen die Versetzung in die Regionalliga-Mannschaft - dieses Recht hatte ihm das Landesgericht St. Pölten bereits bestätigt.

In der Angelegenheit hatte sich der Senat 2 der Bundesliga zuletzt als vermittelnde Instanz eingeschaltet. Am Montag war die entsprechende Frist abgelaufen, innerhalb welcher sich die beiden Profis deklarieren mussten. Der von der Gewerkschaft eingesetzte Anwalt ließ verlauten, dass sich die beiden weigern, das Angebot St. Pölten anzunehmen. Unbestätigten Berichten zufolge bot der Bundesliga-Aufsteiger mehr als die Hälfte des Gehalts bis zum Ablauf der Verträge im Juni 2017.

Die Profifußballer-Gewerkschaft VdF hielt fest, dass das Vorgehen der Spieler berechtigt und durchaus nachvollziehbar sei. "Es steht ihnen zu. Wenn der Verein aus sportlichen Gründen nicht mehr mit ihnen plant, ist das ok. Aber man kann nicht einseitig anordnen, dass sie mit der zweiten Mannschaft mittrainieren müssen", erklärte der VdF-Vorsitzende Gernot Zirngast. Die Gewerkschaft sprach in diesem Zusammenhang von Mobbing.

Damit nimmt der Fall ab nun wieder den normalen juristischen Lauf der Dinge. Der 34-jährige Wisio pocht weiter auf seine Eingliederung in den Trainingsbetrieb bei den Profis. Beichler steht dieser Tage eine erneute Knie-Operation bevor. Ob er wieder in den Leistungssport zurückkehren kann, ist offen.

Laut Bundesliga-Kollektivvertrag hat jeder Spieler "während der Vertragslaufzeit das Recht auf Teilnahme am Mannschaftstraining". Das Landesgericht St. Pölten hatte per einstweiliger Verfügung Ende Juli angeordnet, dass der Klub Wisio dies zu ermöglichen habe.

Wisio trainiert wieder mit
Am Dienstag allerdings durfte Wisio mit der Kampfmannschaft trainieren. Man müsse aber in Zukunft genau verfolgen, ob der Pole dabei wie seine Mitspieler behandelt werde. "Ob ich eine Sonderbehandlung habe, indem ich ihn nicht mittrainieren lassen, oder eine Sonderbehandlung im Training selbst, spielt keine Rolle", sagte Geschäftsführer Rudolf Novotny.

General Manager Andreas Blumauer sagte, dass man der einstweiligen Verfügung nachkommen werde. Über Umfang und Art von Wisios Trainings werde Trainer Karl Daxbacher Tag für Tag entscheiden. Mit "großer Wahrscheinlichkeit" werde der Verteidiger nicht mehr bei den Profis zum Einsatz kommen, bestätigte Blumauer. "Aber sag niemals nie", fügte er hinzu.

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(Bild: KMM)



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