Erstmals beobachtet

Weißer Zwerg zerreißt riesigen, eisigen Komet

Wissenschaft
11.02.2017 07:04

Manchmal ist das Universum ein ziemlich unfreundlicher Ort, wie ein Astronomen-Team jetzt mithilfe des Weltraumteleskops "Hubble" beobachten konnten. Daten, die es zur Erde funkte, zeigen demnach, wie ein eisiger Komet, der eine chemisch ähnliche Zusammensetzung wie der Halleysche Komet hat, aber rund 100.000-mal größer ist als dieser, von einem sogenannten Weißen Zwerg zerrissen wird.

Es war das erste Mal überhaupt, dass Astronomen einen solchen Vorgang beobachten konnten, berichtet die US-Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website. Daten von "Hubble" sowie Beobachtungen mit dem W.-M.-Keck-Observatorium auf Hawaii würden zeigen, dass der rieisige Komet in den Einflussbereich eines Weißen Zwerges mit der Katalognummer WD 1425-540 geraten ist, von dem er offenbar zerrissen wurde.

Komet enthielt viele für Leben wichtige Stoffe
Das jedenfalls würden Spuren zeigen, die der Komet in der Atmosphäre des 170 Lichtjahre entfernten Weißen Zwergs hinterlassen hat, berichtet ein Forscherteam um Siyi Xu von der Europäischen Südsternwarte in Garching bei München. Aus Spektralanalyse-Daten gehe hervor, dass der zerstörte, wasserreiche Komet reich an für das Leben notwendige chemische Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel war, so die Wissenschaftler.

Weiße Zwerge sind Sterne, die - nachdem sie ihren Brennstoff verbraucht haben - in sich zusammengefallen sind. Dabei bilden sich heiße, weiß aufleuchtende Kugeln (daher auch ihr Name; Anm.), die im Vergleich zu großen Sonnen relativ klein sind.

"Hubble" kreist seit fast 27 Jahren im Weltall
Das Weltraumteleskop "Hubble" ist ein gemeinsames Projekt der US-Weltraumbehörde NASA und ihrem europäischen Pendant ESA. Es ist ein Observatorium für sichtbares und UV-Licht sowie Infrarotstrahlung und umkreist die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal. "Hubble" wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen.

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