"Ist meine Pflicht"

Wahlempfehlung in Pfarrblatt sorgt für Aufregung

Österreich
28.11.2016 16:50

Mit einer umstrittenen Wahlempfehlung versucht der Pfarrer von Neukirchen an der Wild in Niederösterreich seine Schäfchen von Norbert Hofer zu überzeugen - und zog sich damit auch den Ärger der Diözese zu. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Geistlicher in diesem Zusammenhang für Schlagzeilen sorgt, und auch der Pfarrer selbst ist bereits Wiederholungstäter.

Bereits im Sommer 2014 fiel das Pfarrblatt Neukirchen an der Wild unangenehm auf: Damals schoss der Geistliche darin scharf gegen Homosexualität, Conchita Wurst und Abtreibung. Um Letzteres geht es auch diesmal: Demnach wäre der Kandidat Alexander Van der Bellen für Christen als Bundespräsident nicht wählbar.

"Dienst an der Wahrheit"
So heißt es im Pfarrblatt wörtlich: "Information zur Wahl am 4. Dez.: Der Kandidat Van der Bellen ist für Christen nicht wählbar, da er wie seine Partei für die Abtreibung ist. Und Abtreibung ist Mord … Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn selbst katholische Verbände für Van der Bellen sprechen, das ist ideologisch bedingt. Was ich hier sage, ist meine Pflicht und Dienst an der Wahrheit." Norbert Hofer hingegen sei gegen Abtreibungen und stehe für sehr vernünftige Ziele.

"Solche Ratschläge haben weder im Pfarrblatt noch auf der Kanzel etwas verloren", stellt Florian Welzig von der Diözese St. Pölten klar, "wir haben das dem betreffenden Pfarrer auch unmissverständlich mitgeteilt". Zudem wurde ihm aufgetragen, das Rundschreiben aus dem Verkehr zu ziehen.

Bereits ähnliche Vorfälle
Bereits Mitte November hatte ein Aushilfspriester aus Deutschland in seiner Sonntagspredigt in der Kirche im oberösterreichischen Weitersfelden abwertend über Alexander Van der Bellen gesprochen und offenbar eine Wahlempfehlung für Norbert Hofer ausgesprochen. Seine Aushilfstätigkeit wurde daraufhin vorübergehend ausgesetzt.

Das gleiche Schicksal ereilte auch einen Aushilfspriester, der sich in Mondsee im Rahmen seiner Predigt ebenfalls zu einer Wahlempfehlung - inklusive Warnung vor der FPÖ - hatte hinreißen lassen. Nach Bekanntwerden des Vorfalls wurde der Geistliche abberufen und darf seine Aushilfstätigkeit in der Gemeinde nicht weiterführen.

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