"Positive Gespräche"

Vorerst doch kein Streik der Wiener Spitalsärzte

Österreich
21.09.2016 17:56

Im Streit zwischen der Stadt Wien und der Ärzteschaft rund um die Arbeitszeiten in den Wiener Gemeindespitälern zeichnet sich offenbar eine Lösung ab: Der von der Ärztekammer gefällte Beschluss, wonach ab dem 26. September weitere Streikmaßnahmen abgehalten werden sollten, wurde "nach positiven Gesprächen vorübergehend ausgesetzt", hieß es am Mittwochabend seitens der Ärztekammer und des Krankenanstaltenverbundes.

In der fünften Sitzung des fraktionsübergreifenden Aktions- und Streikkomitees der Wiener Ärztekammer wurden die "Zwischenergebnisse" der Verhandlungen im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) begrüßt, hieß es in einer Aussendung der Ärztekammer. Auch der KAV berichtete von positiven Gesprächen: "Wir konnten wichtige Fragen klären und Missverständnisse ausräumen, wir haben durchwegs konstruktiv diskutiert", so KAV-Generaldirektor Udo Janßen. Die Streikabsage sei "äußerst positiv" und "ermöglicht es uns nun, Schritt für Schritt gemeinsam die weiteren Gespräche und Maßnahmen zu gehen".

Ärzteteams werden "massiv in Gestaltung miteinbezogen"
Laut Ärztekammer wurde in den ersten Verhandlungen eine neue Richtlinie zu den 12,5-Stunden-Nachtdiensten sowie eine neue Regelung zu den Nachtdienstreduktionen vereinbart. In beiden Bereichen werden die Ärzteteams "massiv in die Gestaltung miteinbezogen, damit es zu keiner Patientengefährdung kommt". Das bedeute konkret, dass bereits Oktober-Dienstpläne für die Ärzteschaft wieder aufgeschnürt werden könnten und Nachtdienstreduktionen sowie 12,5-Stunden-Schichtdienste nicht so wie angeordnet umgesetzt werden müssten, so die Ärztekammer.

Überstunden bleiben und werden bezahlt
In den nächsten Tagen soll ein Team aus KAV-Generaldirektion und Ärztevertretern in allen Spitälern des KAV die "umstrittenen Maßnahmen" genau begutachten, heißt es in der Aussendung. Bei den Überstunden einigte man sich laut Ärztekammer darauf, dass diese weiterhin gemacht und bezahlt werden. Der KAV erklärte dazu, man habe "das Missverständnis aufklären können, dass diese künftig nicht mehr geleistet werden können oder nur noch in Zeitausgleich abgegolten werden". Zudem wurden weitere Gespräche zu Themen wie Betriebsklima, Ärzteausbildung und ärztlichem Personalbedarf beschlossen, so die Ärztekammer.

Streikmaßnahmen noch nicht vom Tisch
Gleichzeitig drohten die Ärzte weiterhin unmissverständlich mit Kampfmaßnahmen: "Sollten die Zusagen seitens der Stadt Wien und des KAV nicht eingehalten werden, werden weitere Streikmaßnahmen durchgeführt." Janßen teilte mit, man habe gemeinsam einen Weg festgelegt, "der sowohl die Bedenken und Sorgen der Ärzte aufgreift als auch den Notwendigkeiten des KAV im Sinne einer effizienten Betreuung der Patienten Rechnung trägt".

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