Gestein analysiert

“Verlorener Kontinent” unter Mauritius entdeckt

Wissenschaft
03.02.2017 17:32

Auf Mauritius haben Forscher die Reste eines urzeitlichen Kontinents gefunden, der vor rund drei Milliarden Jahre existiert hat. Ihren Analysen zufolge verdankt die Insel im Indischen Ozean ihre Existenz offenbar nicht nur mächtigen Vulkanen, ihr Fundament steht zudem auf den Überresten eines alten, "verlorenen Kontinents".

Bereits 2013 hatte ein aus Deutschen, Briten, Norwegern und Südafrikanern bestehendes Wissenschaftler-Team nach dem Fund von Zirkon-Kristallen auf Mauritius vermutet, dass sich auf dem Grund des Indischen Ozeans mehrere versunkene Kontinente befinden. Denn die zwischen 660 Millionen und 1,9 Milliarden Jahre alten Kristalle waren deutlich älter als die Gesteine der Insel (der Vulkanismus auf Mauritius begann erst vor etwa neun Millionen Jahren; Anm.). Allerdings konnten die Forscher damals nicht ausschließen, dass das Gestein nicht über das Meer angeschwemmt wurde.

Jetzt zeigen neue Analysen, dass unter dem jungen vulkanischen Gestein des Ferienparadieses Mauritius wohl tatsächlich die Reste eines alten Kontinents begraben liegen, der vor rund 90 Millionen Jahren Indien mit Madagaskar verband. Forscher um den Norweger Trond H. Torsvik hatten deshalb bereits 2013 vorgeschlagen, die versunkene Landmasse "Mauritia" zu nennen.

Analysen bestätigen 2013er-These
Erneut waren es Zirkone, die die Forscher auf die Spur von "Mauritia" führten. Doch dieses Mal wurden die Gesteinsproben nicht am Strand gesammelt, sondern aus einem offenen liegenden Fels aus vulkanischem Trachyt auf Mauritius geschlagen.

Die Proben wurden nach Potsdam gebracht, wo sie mittels eines speziellen Massenspektrometers des Deutschen GeoForschungsZentrums analysiert und die Zirkone auf ihre Alter hin untersucht wurden und die These aus dem Jahr 2013 bestätigen - die Zirkone weisen auf eine uralte kontinentale Kruste hin, die unter jungem Lava-Gestein liegt.

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